Hagel ein Dorn im Auge

SCHWEICH. (ph) Das Wetter meinte es in diesem Jahr schlecht mit den Obstbauern der Region. Beim 3. Trier-Luxemburger Obstbautag standen daher der Hagelschutz und die Bewässerung im Vordergrund.

Das Jahr 2003 mit seinen "Witterungsextremen" habe den Obstbauern so viele Schwierigkeiten bereitet wie selten zuvor, sagte Franz-Josef Scheuer vom Kompetenzzentrum Gartenbau (KOGA) in Ahrweiler, das zum Obstbautag nach Schweich eingeladen hatte. Doch nicht nur die Wetterkapriolen, sondern auch Schädlinge hätten den Bäumen und damit der Ernte stark zugesetzt, erklärte Scheuer. Er wies die etwa 80 anwesenden Obstbauern darauf hin, dass Schädlinge frühzeitig bekämpft werden müssten. Die "Möglichkeiten der Vegetationsberegnung und deren Kosten" stellte Martin Balmer vor. Nach den nassen Sommern der vergangenen Jahre sei die Bewässerung in der diesjährigen Trockenperiode "eines der Hauptthemen" geworden - zumal Rheinland-Pfalz mit 400 bis 800 Millimeter Niederschlag pro Jahr eines der Trockengebiete Deutschlands sei. Vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung eines Baumes könne eine fachgerechte Bewässerung Ertragssteigerungen von bis zu 80 Prozent bringen. Ob sich eine Bewässerungsanlage rentiere, hänge aber von der Bodenbeschaffenheit und den Apfelsorten ab. Cornelia Perseke-Ockelmann vom Deutschen Wetterdienst ging der Frage "Wird Hagel zur Plage?" nach. Er wies darauf hin, dass der Hagel im Vergleich zu den 50er und 60er Jahren zwar weniger geworden sei, es sich bei ihm jedoch um ein "kleinräumiges Extremereignis" handele und eine Vorhersage, wie oft und wann derartige Unwetter auftreten, nicht möglich sei. Anschließend informierte Michael Lösche über "Möglichkeiten der Hagelversicherung". Er berichtete von einer zunehmenden Zahl von "Frühschäden", das heißt von Hagel-Unwettern im April oder Mai. Zu dieser Jahreszeit seien viele Obstbauern noch nicht versichert, so der Versicherungsexperte. Er rate deshalb, sich frühzeitig Gedanken zu machen, ob eine Versicherung sinnvoll sei. Werner Riedel vom Dienstleistungszentrums ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz versicherte, dass trotz der Verwaltungsreform "die Ansprechpartner vor Ort erhalten bleiben". Allerdings müsse die DLR aus Kostengründen seinen Service verringern.

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