Harte Zeiten für Berufspendler

SCHWEICH. Nicht länger aufschiebbar war die Grundsanierung der 30 Jahre alten A-602-Hangbrücke hinter dem Autobahndreieck Moseltal. Zunächst werden die Verkehrsteilnehmer bis Anfang Dezember mit täglichen Staus zu rechnen haben. Noch länger dauert 2006 die zweite Bauphase.

Geleitet wird die Sanierung, an der zahlreiche Firmen beteiligt sind, von der Autobahnmeisterei in Schweich. Was geplant und erforderlich ist, und wie vorgegangen werden soll, erläuterte nun der Leiter der Straßenmeisterei, Walter Druckenmüller: Zur Vorbereitung des Baubetriebs laufen seit einigen Tagen schon die Arbeiten an den Absperrungen und Überfahrten, die später den Wechsel auf die Gegenspuren ermöglichen werden. Der Einspur-Betrieb in beide Fahrtrichtungen ist zunächst noch provisorisch und wird über Nacht aufgehoben. Nach Beginn der Arbeiten in der kommenden Woche steht aber rund um die Uhr nur noch eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung. 50 000 Fahrzeuge pro Tag gezählt

In der ersten Phase der Bauarbeiten müssen die quer über die Fahrbahnen verlaufenden Übergänge an den Brückenenden erneuert werden. Diese Verbindungen zwischen der Brücke und dem Anfang der festen Fahrbahn sind beweglich konstruiert, da sich das rund 600 Meter lange Bauwerk je nach Temperatur dehnt oder zusammenzieht. "Die Staus in den Spitzenzeiten lassen sich nicht vermeiden", sagt Druckenmüller und verweist auf die Durchlaufzahlen, die über Messpunkte in den Fahrbahnen ständig aktualisiert werden. Danach wird der Baustellenbereich hinter dem Autobahndreieck Moseltal täglich in beiden Fahrtrichtungen von rund 25 000 Fahrzeugen (also 50 000 insgesamt) passiert. Die Messungen der Autobahnmeisterei haben ergeben, dass sich Staus erst in den Stoßzeiten am Morgen und Abend bilden, wenn mehr als 1500 Fahrzeuge pro Stunde in einer Richtung die Baustelle passieren. Die größten Behinderungen treten an Werktagen zwischen 7 und 8 Uhr in Richtung Trier auf. Dann bilden sich am Dreieck Moseltal drei bis fünf Kilometer lange Rückstaus auf die Autobahn A 1, und die Wartezeiten für die Verkehrsteilnehmer in Richtung Trier betragen 15 bis 20 Minuten. Eine sinnvolle Umleitung ist nicht möglich

Druckenmüller: "Wir haben allerdings nach den ersten Tagen eine gewisse Entzerrung festgestellt. Offenbar passen immer mehr Autofahrer ihre Abfahrtszeiten der neuen Verkehrslage an." Eine Umleitungsempfehlung können die Straßenbauer "wegen der schwierigen topografischen Situation des Trierer Tals" nicht geben. Die einzige Umfahrungsmöglichkeit führt über die Landesstraße L 141 quer durch die Stadt Schweich. Doch laut Autobahnmeisterei nutzen nur wenige Ortskundige diese eher fragwürdige Ausweichmöglichkeit, denn "die Fahrt durch die enge Ortslage Schweich nimmt meist noch mehr Zeit in Anspruch als der Stau". Am 3. Dezember soll die erste Bauphase abgeschlossen sein. Nach der Winterpause wird im Frühjahr 2006 die Sanierung der Brückenfahrbahnen beginnen - sie müssen einschließlich der Seitenstreifen auf 600 Metern Länge von Grund auf erneuert werden, was einer Sanierungsfläche von etwa 13 000 Quadratmetern entspricht. Die Verkehrsführung entlang dieser Großbaustelle wird zurzeit in zwei Varianten geprüft. In der ersten Variante würde der Verkehr wie schon in der ersten Bauphase über jeweils eine Spur an der Baustelle vorbeigeführt. Die aufwändige Alternative wäre eine je nach Tageszeit wechselnde Doppelspur: morgens in Richtung Trier, abends in Richtung Autobahn A 1. Die Dauer dieser zweiten Bauphase würde sich dadurch allerdings von fünf auf zehn Monate verlängern.

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