Hau-Ruck will ruckzuck umziehen

Saarburg-Beurig · Der Fundus des Vereins Hau-Ruck soll vom bisherigen Haus in Saarburg-Beurig in ein Gebäude mit Werkstatt im Industriegebiet Irscher Straße umziehen. Der Beschluss, dafür einen Kredit zu beantragen, war dringend, weil der Verein wegen Feuchtigkeit und Schimmel um seine wertvolle Ausstattung fürchtet. Das Gebäude kostet 200 000 Euro.

 Hier darf nichts verschimmeln: Fundusverwalterin Gabi Heinz und Hau-Ruck-Präsident Johannes Kölling wollen so schnell wie möglich aus dem alten Domizil in der Beuriger Hauptstraße ins neue Haus im Industriegebiet Irscher Straße umziehen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hier darf nichts verschimmeln: Fundusverwalterin Gabi Heinz und Hau-Ruck-Präsident Johannes Kölling wollen so schnell wie möglich aus dem alten Domizil in der Beuriger Hauptstraße ins neue Haus im Industriegebiet Irscher Straße umziehen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Räumliche Enge und bauliche Mängel ließen der Karnevalsgesellschaft Hau-Ruck Saarburg in ihrem Domizil in der Beuriger Hauptstraße keine Ruhe mehr. Feuchtigkeit durchdringt das Gebäude, stellenweise ist Schimmel aufgetreten. Der Verein sorgt sich um seinen Fundus - und der ist wertvoll.

Auf rund 100 000 Euro schätzt Präsident Johannes Kölling den Wert der zum Teil historischen Kostüme und aufwendig geschneiderten Verkleidungen mit viel Zubehör, die dort aufbewahrt werden. Die Lösung: ein Umzug. In einer außerordentlichen Versammlung haben die Mitglieder dem zugestimmt. Der Verein wird eine Halle mit Werkstatt-Trakt im Industriegebiet II an der Irscher Straße für rund 200 000 Euro erwerben. Dafür zahlen die inaktiven Mitglieder mehr und die Aktiven erstmals Mitgliedsbeiträge. Auf diese Weise generiert der Verein Mehreinnahmen von 500 Euro im Monat. Ein Teil der Halle soll untervermietet werden, um die Kreditraten stemmen zu können.

Wer das derzeitige Domizil des Vereins betritt, riecht regelrecht das Problem. "Die Räume sind feucht. Wir fürchten, es verschimmelt uns alles", sorgt sich Kölling. In langen Regalen, die eigentlich schon überfüllt sind, hängen neben der Robe des Königs von Mallorca Kostüme vieler fantasiereicher Figuren und komplette Ausstattungen der Garden. Cowboyhüte, lustige Kopfbedeckungen und stapelweise Kronen für Prinzessinnen sind aufgereiht.

"Da sind noch Teile aus den Anfängen des Vereins in den 50er Jahren dabei", sagt Fundusverwalterin Gabi Heinz. Sie verspricht sich vom ehemaligen Firmenkomplex mit Werkhalle eine wesentlich bessere Arbeitsatmosphäre: "Da müssen wir nicht mehr unsere Nähmaschinen vom Regal holen, sondern können permanente Arbeitsplätze aufbauen."
Genäht werden muss nämlich viel beim Hau-Ruck. Immer neue Fantasiekleider entstehen für Showtänze. Und nach einem Jahr passt kaum ein Gardemädchen mehr in die Uniform des vergangenen Jahres. Das Nähteam sitzt ab Oktober jedes Jahr geschätzte 450 Stunden an den Maschinen. Mit jeder Session kommen Kostüme im Wert von rund 5000 Euro zum Fundus dazu.

"In der Halle können wir das gesamte Bühnenbild herstellen", ergänzt der Präsident. Für Johannes Kölling bedeutet der Umzug mehr als nur die Bewahrung des Fundus' vor Schimmelbefall: "Wir versprechen uns einen Motivationsschub für den gesamten Verein." Er hofft, dass nach dem Umzug, der fürs Frühjahr geplant ist, mehr Leute bereit sind, mit anzupacken, damit der Spaß und Humor in Saarburg langfristig eine Chance hat.

Nach längstens 23 Jahren wird nach Berechnungen des Vorstands das neue Domizil bezahlt sein. "Wir wollen ein Sponsoren-Konzept auf die Beine stellen, um möglichst frühzeitig von den Schulden runterzukommen", kündigt Kölling an. Danach kann sich der Hau-Ruck wieder ausschließlich und komplett der Narretei widmen.Extra

Für Aktive führt der Hau-Ruck erstmals Mitgliedsbeiträge von zwei Euro für Erwachsene und einem Euro für unter 18-Jährige, Schüler und Studenten pro Monat ein. Inaktive zahlen jetzt drei und Firmen 4,50 Euro pro Monat. Unter den insgesamt 570 Mitgliedern gibt es rund 300 Aktive. Sponsoren sind weiterhin sehr willkommen. doth

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