Hauch von Freiheit und Abenteuer

KONZ. Ein Hauch von Freiheit und Abenteuer wehte beim Bikertreffen über das Konzer Tälchen. Über 300 Motorradbegeisterte aus ganz Deutschland und Luxemburg waren der Einladung des Motorrad Clubs Lobo gefolgt und trafen sich auf der Kommlinger Höhe.

Schwere Chopper, Straßenmotorräder und die Biker-typischen Lederhosen und Westen erzeugten ein Flair, das an den Film "Easy Rider" und die Musik von "Steppenwolf" erinnerte. Auch interessierte Nicht-Biker feierten bei kräftiger Rockmusik bis in den frühen Morgen. "Der Aufbau war absoluter Psychoterror", war aus den Reihen der Veranstalter zu hören. Den ganzen Donnerstag und Freitag hatte es geregnet. Dennoch waren viele Biker von weither angereist, aus Bayern, Baden-Württemberg und Bremen zum Beispiel. "Die kriegen erstmal ein Frühstück und helfen dann beim Aufbauen. Das ist bei uns so üblich", erläutert Rupprecht "Ruppi" Mario, Vizevorsitzender des MC Lobo Saarburg. Das erschien auch notwendig. Schließlich mussten eine Bühne, zwei Zelte zur Verpflegung, ein Getränkestand und ein weiteres Zelt mitten auf der grünen Wiese aufgebaut werden.Eine Party für jedermann

Der Lohn dieser Mühe ließ nicht lange auf sich warten. Bei mittlerweile gutem Wetter trafen bis Samstagabend mehr als 300 Gäste ein. Unter ihnen waren nicht nur die typischen Biker, sondern auch Familien mit Kindern, Fans der auftretenden Bands oder Anwohner der umliegenden Ortschaften. Das entsprach dem Wunsch des Veranstalters: "Das ist eine normale Party, die für jedermann zugänglich sein soll - Eltern mit Kleinkindern ebenso wie dem 90-Jährigen", erläuterte Rupprecht Mario. Musik durfte da nicht fehlen. Die Bands "Fox Force 4" aus Trier und "X-Breed" aus Göttingen rockten bis in die frühen Morgenstunden, als das traditionelle Feuer auf dem Zeltplatz hoch in den Himmel zu lodern begann. Am Anfang war der Applaus zwar noch etwas dünn. Aber spätestens ab 23 Uhr trieb die Stimmung auf ihren Höhepunkt zu. Ein paar technische Probleme mit dem Stromgenerator waren da schnell vergessen. "Gute Location und gute Atmosphäre", urteilte der Sänger der Band "Fox Force 4", Patrick Klink. Er würde jederzeit wieder hier spielen. Christian Eble, Mante Scheidemann und Stefan Hartmann von "X-Breed" brachten mit ihrem von Punk-, Reaggae- und Noise-Elementen durchsetzten Rock die Menge zum Kochen. "Die sind geil und rocken saugut ab", befanden zahlreiche Gäste. Entgegen der allgemeinen Klischees kommt es auf solchen Treffen äußerst selten zu körperlichen Auseinandersetzungen. "Da ist jede Kirmes gefährlicher", meinte ein Besucher. Auch mit der örtlichen Verwaltung stünden die Veranstalter inzwischen auf gutem Fuß. Beim ersten Treffen vor vier Jahren habe es noch Widerstand gegeben. Inzwischen sei dies eine allgemein akzeptierte Party, so Rüdiger Roos vom MC Lobo. Außerdem gehe es auch darum, die falschen Vorstellungen von Gewalttätigkeit und Machotum zu durchbrechen. Andererseits sind diese Veranstaltungen immer auch eine Art Familientreffen von Motorradclubs. Die einzelnen Chapter - sprich Teile des Vereins - sind auf ganz Deutschland verteilt. Eines dieser Chapter wird zurzeit sogar in Kroatien aufgebaut. Da bleibt ohne die Treffen wenig Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, über Motorräder zu plaudern oder die nächste Veranstaltung zu planen. "Freundschaft und Solidarität sind uns wichtig. Wir haben den Glauben, Berge versetzen zu können, wenn man zusammenhält", fasste Vereinsvorsitzender Thomas Cartus zusammen. Lesen Sie morgen in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht über das Mittwochskonzert auf dem Boemundhof.

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