Heile Welt aus den Fugen

WAWERN. Kaum biegt Landstreicher Theo um die Ecke, ist das Unheil nicht mehr fern. "Baby wider Willen" lautete der Titel eines turbulenten Dreiakters der Heimatbühne Wawern.

Dörfliche Idylle kennzeichnet das Leben in der kleinen Gemeinde. Auch Bürgermeister Himmelreich (Frank Binz) scheint alles fest im Griff zu haben. Bis zu dem Tag, als Gattin Christa (Beatrix Könen) mit einer Überraschung im Gepäck aus der Kur zurückkehrt: In der Reisetasche transportiert sie ein Baby und sorgt dafür, dass die heile Welt im Gemeindehaus aus den Fugen gerät. Doch das Resultat des Techtelmechtels mit einem Kurschatten entpuppt sich als dumme Verwechslung. Denn Frau Himmelreich hat am Bahnhof ihren Koffer mit der Babytasche vertauscht. Ein Skandal scheint sich anzubahnen, als Polizeiinspektor Schellenbrink (Hermann Lentes) auf den Plan tritt und eine Kindesentführung nebst Lösegeldforderung wittert. Schuld an allem sei Theo (Josef Zimmer), sind sich die Bürger einig. "Denn", so der alte Volksglaube, "wo der auftaucht, geschieht bald darauf ein Unheil. Oder jemand bekommt ein Kind." Rund 150 Zuschauer sahen das Lustspiel von Bernd Gombold im Wawerner Bürgerhaus. Mit "Baby wider Willen" feiert die Heimatbühne ein kleines Jubiläum: das zehnte Theaterstück in zehn Jahren. Einen Teil der Eintrittsgelder zu den insgesamt sieben Vorstellungen wollen die Hobbymimen der Benefizaktion "Da-Sein" des Trierischen Volksfreunds spenden, 1000 Euro wurden bereits überwiesen. Außer dem Jubiläum feierten die Wawerner auch eine Premiere: Nach neun Jahren Arbeit für die Heimatbühne übergab Regisseur Günter Born die Leitung an Brigitte Müller. "Ohne Günter hätten wir diesen Erfolg vermutlich nicht gehabt", unterstrich Klaus Hengel den Dank an den scheidenden Macher. Mit der neuen Chefin habe man aber sicherlich eine gute Wahl getroffen.

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