Heimatgefühl wecken

Walter Liederschmitt, Kopf der Trierer Musiker-Gruppe "Woltähr", hat sich zum Ziel gesetzt, die heimische Mundart stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Beim dritten Saarburger Mundart-Stammtisch ist Liederschmitt nun live zu erleben.

 Die heimische Mundart stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, darin sieht der Musiker und Sänger Walter Liederschmitt seine Mission.TV-Foto: Hermann Pütz

Die heimische Mundart stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, darin sieht der Musiker und Sänger Walter Liederschmitt seine Mission.TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg/Trier. (hpü) Eigentlich heißt das sprachliche Mutitalent, dessen Wurzeln im Konzer Tälchen liegen, Schmitt. Dass im Pass des heute 59-Jährigen, der auf Walter hört, seit 1988 "Liederschmitt" zu lesen ist, kommt nicht von ungefähr. Einerseits macht sich ein klangvoller Name für einen Musiker und Sänger nicht schlecht. Andererseits sieht sich "Woltähr", wie sich Liederschmitt als Solist und mit seinen Musiker-Kollegen auf der Bühne nennt, in der Rolle des "Lieder-Schmieds" - oder besser: des Texters, Komponisten und Arrangeurs. Für die aktuelle Woltähr-Scheibe "Mir schwätze Platt" hat der Trierer seinem Namen alle Ehre gemacht. Darauf sind 15 Lieder auf "Delsches Platt" (der Dialekt, der im Konzer Tälchen gesprochen wird), jeweils zwei auf Französisch und Luxemburgisch. Da geht es um ein Lothringer "Meedchi", ebenso um eine neue Liebe ("Bei mir bes de scheen"). Auch das "Konzer Delsches-Leed" fehlt nicht.Mehr Selbstbewusstsein

"Es ist der erste Tonträger überhaupt, auf dem ,Delsches-Platt' zu hören ist", sagt Liederschmitt. Und den Grund, weshalb es bislang nichts Vergleichbares gegeben hat, glaubt der Musiker auch zu kennen: "Die Leute in unserer Region haben - zumindest was ihre Sprache betrifft - nur wenig Selbstbewusstsein. Wer Platt spricht, gilt in der Regel als wenig gebildet." Es gebe andere Gegenden, in denen das anders sei. So verfolgt Liederschmitt auch mit der jüngsten Scheibe eine Mission: "Wir wollen die Schönheit unserer heimischen Sprache unter Beweis stellen und außerdem eine Art moselfränkisches Heimatgefühl wecken."Live zu erleben ist Liederschmitt am Mittwoch, 23. April, ab 19 Uhr, im Restaurant "Zum Pferdemarkt" in Saarburg beim "Mundart-Stammtisch", den der Saarburger Patric Ludwig bereits zum dritten Mal organisiert. "Zusammen mit Patric werde ich das Saarburger Viezlied' intonieren", verspricht Liederschmitt. Außerdem soll daran erinnert werden, wer der Saarburger Mathias Kaiser war.

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