Heiter-Besinnliches auf Schwächer Platt

SCHWEICH. So einen Mundartabend wie in Schweich wird man andernorts kaum finden. Mit mehr als 300 Besuchern zeigte sich erneut, wie heimatverbunden die "Schwächer" sind.

 Mundart in Liedform bot die Gesangsgruppe "Wandervögel" beim 16. Mundartabend in der Schweicher Bodenländchenhalle.Foto: Ludwig Hoff

Mundart in Liedform bot die Gesangsgruppe "Wandervögel" beim 16. Mundartabend in der Schweicher Bodenländchenhalle.Foto: Ludwig Hoff

"Koum ze gläwen, awer woahr, Schwäch as Staad schon 20 Joahr." So lautete das Motto beim 16. Mundartabend, veranstaltet vom Schweicher Heimat- und Verkehrsverein (HuV) in der ausverkauften Bodenländchenhalle. Auch in Schweich befindet sich die moselfränkische Mundart auf dem Rückzug. Doch seit etlichen Jahren versucht der HuV dem Phänomen entgegen zu treten und hat im Mundartabend ein geeignetes Mittel gefunden. Auch die 16. Auflage war eine Zugnummer. Stoffe aus der "guten alten Zeit" lebten auf, und vereinzelt widmeten sich Mundart-Künstler auch der modernen Zeit und ihren Begriffen. Dabei kann mit Fantasie die aktuelle Sprache in Mundart wiedergegeben werden. Dass dies funktioniert, bewies Petra Pauli mit ihrem Beitrag "So sejn se". Kedi Baltes widmete sich in ihrem Vortrag dem Stadtjubiläum: "Schwäch vor 20 Joahren". Am 30. Mai 1984 wurde Schweich zur Stadt "klassifiziert", erinnerte sie an die Anfangszeit. Um 20.52 Uhr auf die Minute hatte der damalige Bürgermeister "Juppi Rohr es in die Hand bekommen" (gemeint war die Urkunde). "Glück un Duusel hat Schwäch gehabt", glaubt Kedi Baltes. Was Schweich so alles zu bieten hat, beleuchtete Thekla Holstein in "Wat mir Schwächer alles hun". "Ja, unser Schweich", war eine Liebeserklärung in Liedform von der Gesangsgruppe "Wandervögel" unter der Leitung von Matthias Diederich. Lobend stellten Stadtbürgermeister Vitus Blang, Issels Ortsvorsteher Kurt Heinz und der Vorsitzende des Kreisheimatvereins Trier-Saarburg, Dittmar Lauer, die Bemühungen des HuV um die Brauchtumspflege heraus. Agnes Schneider sorgte mit ihrer flotten Moderation dafür, dass keine Langeweile aufkam. Nachdenkliches war ebenfalls vertreten. Peter Farsch, jüngster Sprössling unter den Mundart-Interpreten, hatte, obwohl erst 20 Jahre jung, "En gud gemänte Roat" für die alte und junge Generation auf Lager. Damit es untereinander besser klappt. "Os Tant" muss eine tolle Frau gewesen sein, nach den Schilderungen von Finchen Speder: Halb Amerika habe sie schon durch (bei ihren Reisen). Was "friijer" mit einem "Döppen" (Topf) alles angestellt wurde, erzählte zur allgemeinen Erheiterung Friedchen Lamberti. Über "Et Brot" sinnierte Paula Federspiel aus dem Heckenland (Fidei). Die weiteren Mitwirkenden an dem amüsanten Abend: Käthi Köhnen ("Osen Nossboam"), Josef Rohr ("En aalen Stresaak"), Fritz Tressel ("Dem Mätti sein Sterwesstund"), Theo Feltes ("Dat Horoskop" und "Geheimnis").

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