Herbergen-Vielfalt unterm Sternenhimmel

KLÜSSERATH. Bis zum 21. Dezember ist die Klüsserather Grundschule das Mekka für die Freunde von Weihnachtskrippen. Bereits in der ersten Ausstellungswoche wurden rund 2000 Besucher gezählt.

Ein überdimensionaler leuchtender Stern in den Weinbergen der "Klüsserather Bruderschaft" über einer angedeuteten Krippe zeigt bei Dunkelheit den Weg. Der Stern steht sinnbildlich über der Klüsserather Krippenausstellung. Wie ein Stern einst die Heiligen drei Könige zum Kind in der Krippe führte, so sollen in heutiger Zeit auch die Menschen zur Krippe finden. Vor einem Jahr begannen die Klüsserather Krippenfreunde mit den Vorbereitungen. Die Vorsitzende der Krippenfreunde, Pia Madert: "Norbert Illigen, der Leiter der Krippenbauschule, begann mit seinen Helfern bereits vier Wochen vor der Ausstellung mit dem aufwändigen Aufbau und Herrichten der Ausstellungsräume." Die so geschaffene Atmosphäre unterscheidet die Klüsserather Ausstellung von anderen und ist daher unvergleichlich. Der Besucher betritt die Ausstellung durch einen nachgebauten alten Stall, in welchem Ochs und Esel an einer leeren Futterkrippe stehen. Der große Ausstellungsraum ist mit einem leuchtenden Sternenhimmel überdacht und beherbergt die mit sehr viel Liebe in den vergangenen drei Jahren gebauten Krippen. Erstmals werden sie nun ausgestellt. Über 100 Weihnachtskrippen in verschiedenen Formen und Stilrichtungen sowie mit kunstvollen Figuren sind zu sehen. Keine ist wie die andere. Von den Besuchern, die in Scharen - sogar mit Bussen - anreisen, ist zu hören: "Jede Krippe ist einzigartig und ein kleines Kunstwerk. Orientalische Krippen zeigen das Weihnachtsgeschehen in historischer Umgebung und Gebäuden, wie es im Heiligen Land zur Zeit Jesu gewesen sein könnte." Heimat-Krippen stellen dagegen die Geburt Jesu in der typischen Moselgegend oder beispielsweise einer Tiroler Landschaft dar. Die Darstellungen in Kasten-Krippen zeigen das Geschehen in einer perspektivischen Meisterleistung. Eine Krippe ist auf Klüsserath zugeschnitten: Aus der Kapelle "Vor Rudem" schaut der Betrachter zusammen mit dem Heiligen Josef nach unten auf das lang gestreckte Dorf. In anderen Krippen wirken die herrlichen Figuren aufgrund ihrer Ausdrucksstärke auf den Betrachter. Tiffany-Krippen, Intarsienarbeiten und selbst gemalte Ikonen runden die Krippenausstellung ab. Was man unter dem Begriff "Krippe" versteht, erläutert die Vorsitzende des Vereins und zitiert den langjährigen Vorsitzenden des Verbandes Bayerischer Krippenfreunde: "Die Krippe ist eine szenische Darstellung der Geburt Jesu, die zur Weihnachtszeit aus Freude über die Erlösung mit versetzbaren Figuren in einer Landschaft oder Architektur aufgestellt wird." Krippenbau unterscheidet sich vom Modellbau dadurch, dass der Krippenbauer seine Empfindungen über das Weihnachts-Evangelium bildlich darstellt. "Christus wird immer noch für uns geboren, davon erzählen besonders die Heimatkrippen", erklärt Vereinsgründer Klaus Porten. Das Motto der Ausstellung lautet "Gott wohnt, wo man ihn einlässt". "Dies bedeutet, dass das Herz der Menschen die eigentliche Krippe ist, die den Gottessohn aufnehmen soll und darf", erläutert Pia Madert. Die "Lebende Krippenwerkstatt" in der Ausstellung wird von den Besuchern als Attraktion empfunden. Hier kann man Künstlern und Krippenbauern über die Schulter schauen und in Gesprächen erfahren, wie Krippen gebaut, Figuren geschnitzt, bemalt, bekleidet oder kaschiert werden. Öffnungszeiten: werktags 14 bis 18 Uhr, sonntags 11 Uhr bis 18 Uhr. Gruppen können nach vorheriger Absprache die Ausstellung auch zu anderen Zeiten besuchen. Infos unter Telefon 06507/4537 (Norbert Illigen), 06507/993056 (Mathias Porten) oder über Internet: www.krippenverein.de. Das Krippenspiel "Vater Martin" wird wegen des großen Zuspruchs noch einmal am Sonntag, 14. Dezember, 18 Uhr, in der Kirche aufgeführt. Der Eintritt zum Krippenspiel ist frei.

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