Herbergseltern mit gutem Zeugnis

SAARBURG. Die Jugendherberge Saarburg ist ihrem Qualitätsstandard treu geblieben. Das ist dem Betreiber-Duo Bettina und Joachim Träger gerade offiziell bescheinigt worden: Für weitere zwei Jahre ist die Einrichtung mit einem Management-Zertifikat ausgezeichnet worden.

 Packen beide im Tagesgeschäft mit an: Joachim und Bettina Träger, Betreiberpaar der Jugendherberge in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Packen beide im Tagesgeschäft mit an: Joachim und Bettina Träger, Betreiberpaar der Jugendherberge in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Das große Plus der Jugendherberge in Saarburg ist ihre Lage. Auf dem "Bottelter", auf der Höhe der Stadt gelegen, genießen Besucher einen traumhaften Blick über Saarburg und Umgebung. Trotz exponierter Lage sind die Gäste zu Fuß in wenigen Minuten im Zentrum der Burgstadt. Letzte Renovierung vor fast 30 Jahren

Diese besondere Lage und die einzigartige Umgebung hat schließlich auch Bettina und Joachim Träger davon überzeugt, ihre Heimat Sachsen zu verlassen und mit der Leitung der Saarburger Jugendherberge neue Verantwortung zu übernehmen, wie die beiden im Gespräch mit dem TV berichten. Im Juli 2000 hat das Ehepaar das längst nicht mehr "taufrische" Haus übernommen. Joachim Träger als Betriebsleiter, seine Frau Bettina als Assistentin. Das Haus stammt von 1958, die letzte größere Renovierung war nach Auskunft Trägers 1978. "Vergangenes Jahr sind die Duschen und Toiletten im Kellergeschoss neu gemacht worden. Ansonsten ist die Herberge in ihrem ursprünglichen Zustand", sagt der 59-Jährige. Dabei ist das Alter des Gebäudes an vielen Stellen nicht zu übersehen. "Eine grundlegende Renovierung wäre natürlich notwendig, ist aber mittelfristig nicht in Aussicht", formuliert der Betriebsleiter. "Das Einzige, was wohl demnächst erneuert werden soll, ist die Rezeption", ergänzt Bettina Träger. So gilt für die Jugendherberge der Kategorie II, dem untersten Level, das Motto: "Einfach, aber sauber und ordentlich." 25 Zimmer, 102 Betten hält die Herberge für die Gäste bereit. "Zu 75 Prozent buchen sich bei uns Schulklassen ein, zu zehn Prozent Familien, fünf Prozent sind Vereine und ebenso viele Einzelgäste", informiert der Betriebsleiter. Aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden kämen die meisten. Halb- und Vollpension wird angeboten, übernachten kann jeder, der den Mitgliedsausweis des Deutschen Jugendherbergs-Werks besitzt. Auch wenn die Herberge keineswegs modernsten Ansprüchen entspricht, kann Ehepaar Träger dennoch für ein bestimmtes Qualitätsniveau garantieren. Das hat ihm die "Gesellschaft für Systemisches Management (GSM)", die in Rheinland-Pfalz und im Saarland alle 43 Jugendherbergen "auf Herz und Nieren", das heißt, auf bestimmte Qualitätsstandards hin prüft, gerade erst bescheinigt. Für die kommenden zwei Jahre ist die Saarburger Jugendherberge nach diesem Audit zertifiziert. Zwei Mitarbeiter von GSM hätten einen Tag lang die gesamte Einrichtung unter die Lupe genommen, berichtet Joachim Träger. "Sie haben unsere Checklisten, die wir nach einheitlichem Modell führen müssen, geprüft, haben die Räumlichkeiten kontrolliert, aber auch in Mitarbeitergesprächen alle möglichen Punkte abgefragt." Vom Frühstücksangebot angefangen über die Art, wie sich die Mitarbeiter am Telefon melden, bis hin zu den Artikeln, die Trägers in ihrem improvisierten Shop verkaufen, sei alles in der Unterkunft standardisiert. "Der Grundgedanke, der dahinter steckt, ist, dass die Gäste sich auf bestimmte Dinge einstellen können - ganz gleich, wo sie eine Herberge aufsuchen. Das andere ist, dass das Personal ausgetauscht werden könnte." Zufriedene Gäste, gleichbleibender Service seien das Ziel, beziehungsweise der Auftrag. Auch wenn in Saarburg die Ausstattung nicht auf dem neuesten Stand sei, kämen die Gäste gerne, weiß Bettina Träger: "Die Besucher schätzen die familiäre Atmosphäre, die bei uns herrscht und das Rahmenprogramm, das wir anbieten - etwa mit geführten Nachtwanderungen im Wald, einem Tag im Hochseilgarten in Taben-Rodt oder einer Winzereibesichtigung. Attraktive Ausflugsziele sind von uns aus innerhalb kürzester Zeit zu Fuß oder auch mit dem Zug zu erreichen. Das ist ein klarer Vorteil."

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