"Herr Bundeskanzler..."

FÖHREN. (red) Der Föhrener Arbeitskreis, Mitträger von "erlassjahr.de", unterstützt die "Großanzeige zum G7-Gipfel". Das Anliegen: Die Entschuldung der Dritten Welt.

"Entwicklung braucht Entschuldung - erlassjahr.de" ist ein Bündnis von knapp tausend Organisationen in Deutschland. Darunter sind Landeskirchen und Bistümer, Hilfswerke wie Misereor und der Evangelische Entwicklungsdienst sowie politische Organisationen, Kirchengemeinden und Eine-Welt-Gruppen. Seit 1997 setzt das Bündnis sich für den Schuldenerlass von überschuldeten Ländern der Dritten Welt ein und für eine Reform des internationalen Schuldenmanagements im Sinne eines internationalen Insolvenzverfahrens.Großanzeige in der "Financial Times"

Die Aktion "Drei Prozent Föhren" ist ein entwicklungspolitischer Arbeitskreis. "Drei Prozent" ist Mitträger von "erlassjahr.de" und beteiligt sich an der Aktion "Großanzeige zum G7-Gipfel". Was beinhaltet die Großanzeige zum G7-Gipfel? Bis zum Gipfel, der vom 6. bis zum 8. Juli in Schottland statt findet, werden Unterschriften unter folgende Forderung gesammelt: "Herr Bundeskanzler, Sie haben es in der Hand: Entschuldung der Dritten Welt ist eine Frage der Gerechtigkeit!" "Diese Aktion zeigt, dass ein Schuldenerlass für die Dritte Welt vielen Menschen in Deutschland wichtig ist. Das wollen wir der Regierung mitteilen, damit sie endlich die Beauftragung durch den Bundestag und ihren eigenen Koalitionsvertrag ernst nimmt", so Lorenz Müller von der Aktion "Drei Prozent Föhren". Die Unterschreibenden bezahlen zehn Euro, als Gegenleistung erscheint ihr Name am 4. Juli in einer Anzeige in der "Financial Times Deutschland". Großes Ziel ist es, mindestens 2 400 Unterschriften für eine ganzseitige Anzeige zu sammeln. Ein Dollar am Tag zum Leben

Auf dem G7-Gipfel werden die Regierungschefs der wichtigsten Industrieländer über einen Schuldenerlass für die armen Länder beraten. Ein britischer und ein amerikanischer Vorschlag liegen vor. Die Bundesregierung habe sich bisher auf Kritik an diesen Vorschlägen beschränkt und keine Alternativen vorgelegt. "Über eine Milliarde Menschen leben von weniger als einem Dollar am Tag", sagt Lorenz Müller. "Gleichzeitig zahlen ihre Länder über sechsmal so viel an Schuldendienst an die reichen Länder, wie sie als Entwicklungshilfe erhalten. Wenn die Bundesregierung hier nicht handelt, klingt ihre Selbstverpflichtung zur Bekämpfung der weltweiten Armut schal", sagt Lorenz Müller. Unterschriften können im Weltladen in Föhren geleistet werden. Die zehn Euro können direkt im Weltladen gezahlt oder überwiesen werden. Weitere Information im Internet unter der Adresse: www.erlassjahr.de

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