Inmitten von Blumen- und Streuobstwiesen hat Johann Knauf ein Holzhaus für seine Bienen errichtet. Es ist ein idyllisches Örtchen, an dem die kleinen Tiere ihr Zuhause haben. Rundum weite Landschaft und im nächsten Umfeld verschiedene Baumarten, bei denen sie Nektar und Pollen finden können. Knauf hat zudem einige Blumenbeete angelegt: "Das sind alles Pflanzen, die für Bienen wichtig sind", erzählt er. Zwei Schaukästen hat der Imker im Freien aufgestellt, bei denen sich die Arbeit der Bienen und ihrer Königin hinter einer Scheibe betrachten lassen. Vor wenigen Wochen hat Johann Knauf erstmals einen "Tag der offenen Tür" veranstaltet. "Ich wollte darüber informieren, wie wichtig Bienen für unsere Umwelt sind", sagt er. Er weiß eine Menge über die Insekten, weil er seit 25 Jahren Imker ist. Monatlich tauscht er sich mit anderen Mitgliedern des "Bienenzuchtvereins Konz und Umgebung" aus. Vor zwei Jahren errichtete Knauf ein Bienenhaus. In einer Fachzeitschrift las er einen Bericht über ein derartiges Gebäude in Bayern. "Das war für mich der Anlass, ein Bienenhaus zu bauen, um in meinem Alter bequem imkern zu können", erzählt der 75-Jährige, der mit seiner Frau in Wawern lebt. Mit einem Flaschenzug kann er die Kästen nun leicht umstellen. Doch an dem Ort, wo heute das Häuschen steht, befand sich noch vor einigen Jahren eine Futterstelle. Denn Johann Knauf hielt über 30 Jahre lang Schafe. "Das war einfach aus Liebe zum Tier", sagt er. "Die Arbeit ist aber sehr anstrengend, wenn man in ein bestimmtes Alter kommt." Besonders das Scheren der Schafe zehrte an seinen Kräften und so gab er die Haltung der Tiere auf. Fast täglich kommt der vierfache Vater und elffache Großvater auf sein Grundstück, um nach seinen Bienen zu schauen, die Anlage zu pflegen oder Honig zu schleudern. Zehn Völker sind im Holzhaus untergebracht. Zudem hat er einen Wagen, den er im Raps abstellt. Bei 30 000 bis 50 000 Bienen pro Volk hat der Imker also mehr als eine halbe Million Tiere unter seiner Obhut. Den weißen Schutzanzug braucht Knauf bei der Arbeit jedoch nur selten: "Durch die Zucht von friedfertigen Tieren ist er kaum noch nötig."