"Hier halten Jung und Alt zusammen"

AYL. Spontanfete gestern auf dem Dorfplatz in Ayl: Nachdem morgens die Entscheidung über die Gewinner des Gebietsentscheids beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" gefallen war, trommelte Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger "seine Ayler" zum spontanen Umtrunk am Pavillon zusammen: Gemeinsam stießen sie auf den ersten Platz in der Kategorie Sonderklasse an.

Einmal mehr haben die Ayler gestern demonstriert, wie spontan und begeisterungsfähig sie sind. Um kurz vor 12 Uhr "pilgern" etwa 40 Einwohner Richtung Dorfplatz, um auf den "frisch errungenen" Sieg beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" anzustoßen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich bei Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger die erste Aufregung gelegt. "Ich habe heute Morgen direkt bei der ADD angerufen, um das Ergebnis zu erfragen. Da hing ich aber erstmal ziemlich lange in der Telefonwarteschleife", berichtet ein sichtlich zufriedener Siegfried Büdinger dem TV. Um 9.15 Uhr habe er schließlich vom guten Abschneiden Ayls erfahren: Beim Gebietsentscheid Trier hat die 1460 Seelen-Gemeinde an der Saar in der Sonderklasse den ersten Platz belegt (in die Sonderklasse werden all jene Gemeinden eingestuft, die sich bereits in früheren Jahren beim Dorfwettbewerb beteiligt hatten, Anmerkung der Redaktion). Ob er stolz ist, "der Erste Mann" Ayls? "Joooh, bin ich", sagt Büdinger schmunzelnd. "Aber das darf man doch auch sein, oder?" Büdinger öffnet Kartons, zieht leere Gläser heraus und öffnet Weinflaschen. "Biste schon versorgt?", fragt er "Dorf-Unikum" Anni Zimmer und drückt ihr und anderen "Spontan-Gästen" ein Gläschen Wein in die Hand. Die Kindergartenkinder kommen mit ihren Erzieherinnen und schauen sich schüchtern um. "Ihr seid unsere Zukunft", sagt Büdinger an die Kleinen gewandt und zeigt augenzwinkernd auf das Plakat mit der Aufschrift "Unser Dorf hat Zukunft. Ayl-Biebelhausen - Gewinner beim Gebietsentscheid 2005". "Vinzenz Maximini hat das Plakat angefertigt, nachdem ich ihm heute Morgen von der Entscheidung erzählt habe", sagt Büdinger. Den Telefonhörer scheint der Ortschef gestern Morgen kaum aus der Hand gelegt zu haben - möglichst viele wollte er kurzfristig zum Mitfeiern überreden. "Um 9.15 Uhr hat der Siggi Bescheid gewusst, und zehn Minuten später hat er mich schon per Handy im Wingert erreicht", erzählt Bernd Eilenz, Gemeinderats-Mitglied und stellvertretender Vorsitzender der Festgemeinschaft. In einer kurzen Ansprache betont Büdinger: "Das ist ein Verdienst von allen." Leo Lauer, Erster Beigeordneter der VG Saarburg und Ortsbürgermeister von Schoden, meint: "Das ist ein Erfolg für die gesamte Region. Da gibt es als Nachbargemeinde gar keinen Futterneid." Noch kennt Büdinger nicht die Begründung der Kommission, weshalb sie seiner Gemeinde den Vorzug vor anderen gegeben hat. Dennoch glaubt er: "Wir haben versucht, die Anregungen umzusetzen, die die Kommission uns bei unseren Bewerbungen 2000 und 2003 gegeben hat." "Rege" sei der Ort in vielerlei Hinsicht, vorbildlich die Vereinsarbeit und der Zusammenhalt der Einwohner. Das bezeichnen auf TV-Nachfrage jüngere wie ältere Einwohner als großes Plus von Ayl: "Der Zusammenhalt zwischen Jung und Alt klappt richtig gut", findet der 34-jährige Christoph Schäfer. Richard Rommelfanger, "80-jähriges Ayler Urgestein", sagt: "Die Zusammenarbeit der Vereine ist einwandfrei." Als ihren Lieblingsort in Ayl nennen gleich mehrere spontan den Dorfplatz: "Freitags, wenn das Kartoffel-Auto kommt, wird hier geratscht", sagt Rommelfanger. Erich Maximini, 69, findet: "Wenn rund um den Platz die Kirmes aufgebaut ist, sieht das super aus. Wer Ayl kennen lernen will, muss sowieso zur Kirmes kommen."

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