Hiesige Spitzenqualität

REMICH. (red) Als ein Stück gelebtes Europa bezeichneten Josy Zenner (Präsident des Landesobstbauvereins Luxemburg) und Martin Balmer (Leiter des Kompetenzzentrums Gartenbau, Ahrweiler) den vierten Trier-Luxemburger Obstbautag. Etwa 70 Obstanbauer aus Region Trier-Luxemburg waren nach Remich gekommen, um sich über die aktuelle Agrarpolitik und Sortentrends im Obstbau zu informieren.

Die Auswirkungen der EU-Agrarpolitik zeigte Jean Paul Didier, Service Economice Rurale, Luxemburg, auf. Hans Josef Weber und Franz-Josef Scheuer (Kompetenzzentrum Gartenbau) gingen auf die Besonderheiten des Jahres 2004 ein und hoben besonders die in der Region erzeugten Top- Qualitäten bei Äpfeln hervor. Scheuer verwies auf den derzeit starken Flug des Frostspanners und prognostizierte ein intensives Auftreten von Frostspannerräupchen im Frühjahr. Ebenso verwies er auf die Wühlmausaktivitäten in den Obstanlagen und die daraus entstehenden Schäden. Jetzt sei ein günstiger Zeitpunkt, um mit Fallen oder Wühlmauspflug eine Bekämpfung vorzunehmen. Andreas Loebke, Geschäftsführer der grenzübergreifenden Obstvermarktung (Region Obst Luxemburg Trier - ROLT/EWIV), zeigte die positive Entwicklung der Gemeinschaft auf. Die Teilnehmerzahl sei von sieben auf zehn Betriebe angestiegen, die Absatzmenge von 70 Tonnen im ersten Jahr auf derzeit 220 Tonnen. Über die Blutlaus referierten Katrin Hetebrügge und Franz-Josef Scheuer. Der Schädling, der lange Zeit ein Randdasein führte, entwickele sich zum Problem. Die biologische Bekämpfung mit Schlupfwespen funktioniere, müsse aber noch weiter getestet werden und sei mit etwa 250 Euro/ha teuer. Zugelassene Pflanzenschutzmittel zeigten unbefriedigende Wirkung. Gerhard Baab stellte die neuen Sternchen am "Apfel-Sorten-Himmel" vor. Allgemein sei die Region mit den aktuellen Hauptsorten (Delbarestivale Rubinette, Gala Elstar, Jonagold, Topaz, Pinova, Braeburn und Fuji) sehr gut aufgestellt. Hans Josef Weber sah noch Potenziale bei Erdbeeren und Himbeeren. Dem Verbraucher müsse ins Bewusstsein gebracht werden, dass auch Beerenobst Saisonware sei. Geschmack und Aroma könnten sich nur bei völliger Ausreife an der Pflanze entfalten. Dieses Plus hätten die Verbraucher beim Kauf von Ware aus der Region.

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