Hilfe für den, der Hilfe braucht

SAARBURG. Während die Zahl der Geburten im Land sinkt, steigt die der älteren Menschen kontinuierlich. Viele von ihnen fühlen sich einsam – weil die Angehörigen zu weit weg wohnen oder, weil sich ganz einfach niemand um sie kümmert. Künftig genügt ein Anruf beim Besuchs- und Begleitdienst des Malteser Hilfsdiensts (MHD) in Saarburg, um der Einsamkeit wenigstens zeitweise entfliehen zu können.

 Sie wollen älteren Menschen helfen, den Alltag besser zu bewältigen: (von links) Rolf Theiß, Bernd Zimmer, Bettina Henkel, Margot Scheid, Maria Roersch, Reinhold Knebel, Anne Berger und Hannelore Jochem von der Saarburger Ortsgruppe des Malteser Hilfsdienstes. TV-Foto: Hermann Pütz

Sie wollen älteren Menschen helfen, den Alltag besser zu bewältigen: (von links) Rolf Theiß, Bernd Zimmer, Bettina Henkel, Margot Scheid, Maria Roersch, Reinhold Knebel, Anne Berger und Hannelore Jochem von der Saarburger Ortsgruppe des Malteser Hilfsdienstes. TV-Foto: Hermann Pütz

Es gibt viele ältere Menschen, die alleine im Leben stehen müssen. Ihre Zahl wird immer größer - nicht nur in Saarburg und im Umland, sondern bundesweit. Damit steigt auch die Zahl derer, die es nicht mehr schaffen, ihren Alltag aus eigener Kraft zu bewältigen.Während sich der Staat um jene kümmert, die aufgrund einer Krankheit auf Hilfe von außen angewiesen sind, stehen die, die sich ganz einfach nur einsam fühlen, weil die Angehörigen zu weit weg wohnen oder weil sich niemand um sie kümmert, oft auf verlorenem Posten.

Um diese Menschen wollen sich zwölf ehrenamtliche Helfer der Saarburger Ortsgruppe des Malteser Hilfsdiensts (MHD) kümmern. Bundesweit betreibt der Verein, dessen Logo ein achtspitziges Kreuz ist, bereits mehr als 80 so genannte Besuchs- und Begleitdienste. In Saarburg und im Umland fehlte das Angebot bislang.

"Vor rund einem Jahr begannen wir mit einem ‚Probelauf'", berichtet Rolf Theiß, Stadt- und Dekanatsbeauftragter der Malteser in Saarburg. Inzwischen stehe der neue Dienst offiziell jedem zur Verfügung, der auf unterschiedliche Weise Hilfe benötige.

Das Einsatzspektrum der zwölf MHD-Mitarbeiter reicht von der Begleitung der Bedürftigen - beispielsweise zum Arztbesuch oder zum Einkaufen - bis hin zu Hausbesuchen, bei denen es in erster Linie um eines geht: ums Zuhören oder "da sein", wie Rolf Theiß es formuliert.

"Denn viele Menschen leiden unter ihrer Einsamkeit. In diesem Zusammenhang ist das persönliche Gespräch sehr wichtig." Allerdings habe die Erfahrung gezeigt, dass die Umsetzung nicht immer ganz leicht sei.

Schließlich dringe man in die Privatsphäre der meist älteren Menschen ein.

"Genau damit stoßen wir im familiären Umfeld des Betroffenen manchmal auf Widerstände", berichtet Theiß. "Deshalb steht an erster Stelle, das soziale Gefüge zu berücksichtigen." Denn den MHD-Mitarbeitern gehe es nicht darum, Familienangehörige zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen.

Wer den Besuchs- und Begleitdienst in Anspruch nehmen möchte, nimmt zunächst telefonisch Kontakt mit den Maltesern auf. Ansprechpartner ist beispielsweise Besuchsdienstleiterin Margot Scheid. "Dann folgt meist ein erster Besuch eines oder zweier MHD-Mitarbeiter", erläutert Theiß. Unter anderem werde mit dem Hilfesuchenden abgestimmt, in welchen Bereichen eine Unterstützung benötigt werde. "Dabei geht es uns auch darum, klarzustellen, dass wir nicht dazu da sind, die Aufgaben eines Pflegedienstes zu übernehmen." Angestrebt seien regelmäßige Besuche der alten Menschen.

Die helfende Hand ergreifen

"Unser Ziel ist, denen, die Hilfe brauchen, Hilfe zu geben", betont der Stadt- und Dekanatsbeauftragter der Malteser. Und diese Hilfe könne jeder, auch Menschen, die nicht in der Organisation sind, in Anspruch nehmen. Derzeit gehören der Saarburger MHD-Ortsgruppe rund 25 Aktive und mehr als 200 Inaktive an.

Wer mehr über den Besuchs- und Begleitdienst wissen möchte, wendet sich an Besuchsdienstleiterin Margot Scheid, die unter Telefon 06861/2834 zu erreichen ist, oder an MHD-Ausbildungsreferent Bernd Zimmer unter Telefon 06581/4718. Informationen gibt es auch per E-Mail, die Adresse lautet: beni.zimmer@ngi.de.

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