Hobby zum Beruf gemacht

KONZ-OBEREMMEL. Wenn das Hobby zum Beruf wird, ist dies für viele Menschen der Idealfall. Jürgen Becker trat als Jugendlicher in die Feuerwehr ein, lernte Schreiner und ist seit 16 Jahren Berufsfeuerwehrmann. Seit vier Jahren ist der Oberbrandmeister Wehrführer der Oberemmeler Feuerwehr.

Wie bei vielen kleinen Jungs übte die Feuerwehr auch auf Jürgen Becker eine schier magische Anziehungskraft aus. "Mein Vater war bei der Freiwilligen Feuerwehr, und ich war schon als Kind meistens mit dabei", erinnert sich der 38-Jährige. So war es keine Überraschung, dass er mit 17 in die Oberemmeler Wehr eintrat. Zunächst habe er wie jeder andere Feuerwehrneuling auch den Grundlehrgang absolviert. Schließlich schlossen sich weitere Ausbildungen an. Dass aus dem gewissenhaft ausgeübten Hobby später mal ein Beruf werden sollte, daran habe er damals überhaupt nicht gedacht, sagt Jürgen Becker rückblickend. Zunächst absolvierte der gebürtige Oberemmeler eine Schreinerlehre. Nach der Bundeswehrzeit arbeitete er in seinem Lehrberuf und trat 1989 in die Trierer Berufsfeuerwehr ein. "Das hat mir einfach besser gefallen als Schreiner, und so konnte ich mein Hobby zum Beruf machen", sagt der Oberbrandmeister, der sich mit seiner neuen Berufswahl auch einen Kindheitstraum erfüllt hat. Ein Glücksfall dürfte die Umschulung des Schreinergesellen auch für die Oberemmeler Floriansjünger gewesen sein. 1992 wählten sie den Berufsfeuerwehrmann zum Stellvertretenden Wehrführer, und seit vier Jahren leitet Jürgen Becker die Oberemmeler Wehr. Die Kameradschaft in der Mannschaft und die sinnvolle Tätigkeit für die Allgemeinheit sind für Becker wichtige Gründe für sein Engagement. 25 Männer hören derzeit auf sein Kommando. "Das waren schon mal mehr", sagt er und berichtet von den Nachwuchssorgen der "Emmeler" Wehr: "Wir haben nur sechs Atemschutzträger, und nur ein Feuerwehrmann arbeitet auch in Oberemmel und wäre im Notfall sofort erreichbar." Vor einiger Zeit hat er Hauswurfsendungen im Dorf verteilt, um die Bevölkerung auf die Notwendigkeit einer Feuerwehr hinzuweisen und Nachwuchskräfte zu werben. "Es brennt in Oberemmel" stand in großen Lettern ganz oben. Die Resonanz sei eher ernüchternd gewesen, sagt Becker. "Lediglich ein Jugendlicher ist in die Feuerwehr eingetreten", zieht Becker Bilanz. Dennoch will Becker auch künftig zusammen mit seinen Kameraden zweimal im Monat üben, um für den Notfall gerüstet zu sein.

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