Hohe Auszeichnung nach 33 Jahren

LEIWEN. Die höchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz für verdiente Kommunalpolitiker ist die Freiherr-vom-Stein-Plakette, die alle drei Jahre vergeben wird. Zu den 84 Preisträgern des Jahres 2004 zählt auch der Leiwener Ortsbürgermeister Claus-Peter Feller.

Zunächst wollte der 57-jährige Winzermeister nicht, dass über die Ehrung berichtet wird. Er gesteht dann aber ein, "sehr froh über die große Auszeichnung" zu sein. Seit fast 34 Jahren ist Feller ehrenamtlich dabei, wenn es gilt, für die Gemeinschaft oft folgenschwere Entscheidungen mit zu treffen. Doch wie hat alles begonnen? Was bewog ihn einst, der SPD beizutreten? "Das war 1970, in der Zeit Willy Brandts, der großen Zeit der Sozialdemokraten. Ich war 21 und fühlte mich zu denen hingezogen wie viele in jener Zeit", erinnert sich Feller und fügt hinzu: "Ich habe den Schritt auch nie bereut."Jüngstes Ratsmitglied aller Zeiten

Schneller als geahnt, saß er in einem Kommunalparlament. Auf die Gebietsreform von 1969, in deren Verlauf die ehemalige Verbandsgemeinde (VG) Klüsserath in der VG-Schweich aufging, folgten 1970 die Kommunalwahlen. Feller: "Das passive Wahlalter war damals gerade von 25 auf 21 Jahre gesenkt worden. Ich wurde gefragt, ob ich für den VG-Rat Schweich kandidieren wolle und sagte zu." Als jüngstes VG-Ratsmitglied aller Zeiten startete Feller in die aktive Kommunalpolitik. Sein Fraktionsvorsitzender war übrigens Hermann Blees, sein ehemaliger Berufsschullehrer. Und als seinen politischer Lehrmeister jener Jahre nennt Feller den langjährigen Trierer Bürgermeister Hans König - "der machte mich auf dem Gebiet von Haushalt und Finanzen fit". Besonders verinnerlicht und beherzigt hat Feller einen "Lehrsatz" Hans Königs, der lautet: "Kämpfe stets für deine Grundsätze und Ideen - aber niemals gegen Personen." Feller: "Danach habe ich mich immer gerichtet und bin damit auch gut gefahren." Insgesamt 19 Jahre blieb er Mitglied des VG-Rats - davon 17 Jahre als SPD-Fraktionsvorsitzender. Außerdem vertrat er im Heimatort Leiwen von 1979 bis 1989 als Erster Beigeordneter den damaligen Ortsbürgermeister Carl Loewen. "Das war eine große Aufbauzeit damals. Schulzentrum, Freibad, Feuerwehrhäuser - über was haben wir nur alles im VG-Rat entschieden?", erinnert sich der altgediente Kommunalpolitiker. Dann kam die Kommunalwahl 1989, die ihm das Amt des Ortsbürgermeistersbescherte. Feller: "Da habe die Arbeit im VG-Rat aufgegeben, weil ich mich nun ganz auf Leiwen konzentrieren wollte." Der Ortsbürgermeister sei nun mal "der Motor der Gemeinde" - und der müsse rund laufen. Offenbar hat dieser Antrieb in der Mittelmoselgemeinde stets gut funktioniert. In den zurückliegenden 15 Jahre von Fellers Amtszeit hat sich in Leiwen viel verändert: Die Dorferneuerung wurde in Angriff genommen und abgeschlossen, zwei große Ferienparks - Eurostrand und Landal Greenpark - siedelten sich an, das Museum Euchariuskapelle entstand, Handel, Gastronomie und Gewerbe blühten auf, und 1994 gab es die Silbermedaille im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Wie lange will Feller noch weitermachen? "Diese Wahlperiode noch. Dann, so würde ich sagen, ist es mal genug." Und gibt es etwas, das ihn besonders stört? "Immer höhere Forderungen an die Gemeinschaft - bei immer weniger Bereitschaft, sich in den Vereinen und in der Kommunalpolitik selbst zu engagieren."

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