Hohe Ehre für schöne Noten

SAARBURG. (kpj) Hohe Auszeichnung für 32 Gesang- und Musikvereine aus Rheinland-Pfalz: In einer Feierstunde überreichte Kultusminister Jürgen Zöllner Zelter- und Pro-Musica-Plaketten an Vereine, die sich Verdienste um das kulturelle Leben erworben haben. Zudem erhalten Gesang- und Musikvereine ab 2005 erhöhte staatliche Förderungen.

Über 500 Sänger und Musiker hatten sich auf Einladung des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz (LMV) zur Feierstunde in der Stadthalle eingefunden, um die wohl höchste Auszeichnung in ihrer Vereinsgeschichte entgegen zu nehmen. 1956 hatte Bundespräsident Theodor Heuss die nach dem Vater des deutschen Chorwesens benannte Zelter-Plakette für Chöre gestiftet, die sich nachweislich 100 Jahre "in ernsthafter und erfolgreicher musikalischer Arbeit der Pflege des Liedgutes gewidmet und sich im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse künstlerische Verdienste erworben haben". So nahmen die Vertreter von 23 Chören die Münze aus der Hand des Ministers entgegen. Neun Musikvereine wurden mit der Pro-Musica-Plakette ausgezeichnet, die 1968 von Bundespräsident Heinrich Lübke als Auszeichnung für Vereinigungen von Musikliebhabern gestiftet wurde, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens erworben haben. Zu den Plaketten überreichte Minister Jürgen Zöllner für jeden Verein eine von Bundespräsident Johannes Rau unterzeichnete Urkunde. Die Präsidentin des LMV erläuterte die gemeinsamen Interessen von Chören und Musikvereinen zur qualifizierten musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen und forderte eine angemessene finanzielle Unterstützung dieser unverzichtbaren Kultur- und Bildungsarbeit. Eine Wiederholung der vom Landesmusikrat und den großen Laienmusikverbänden seit Jahren gestellten Forderung nach finanzieller staatlicher Unterstützung erübrigte sich jedoch. Zur Freude der Festbesucher teilte Kultusminister Zöllner mit, dass die Laienmusik ab 2005 aus den Erträgen der Glücksspirale finanzielle Zuwendungen erhalten sollen. So sei geplant, 12 Prozent der für diese Zwecke vorgesehenen Erträge aus den Gewinnen der Lotterie an den Landesmusikrat zur weiteren Verteilung zu überweisen. Eine Summe mochte Zöllner nicht nennen. Allerdings würde es sich um "mehrere hunderttausend Euro jährlich" handeln. In seiner Festansprache lobte Kultusminister Zöllner die vitale und abwechslungsreiche Laienmusikszene des Landes. Der Präsident des pfälzischen Sängerbundes Hartmut Doppler bezeichnete die in Aussicht gestellten Zahlungen als wesentliche Stärkung der Laienmusik und bedankte sich bei dem Kultusminister, der der erste Zöllner sei, der Geld gebe, anstatt zu nehmen. Die Feierstunde wurde umrahmt vom Kreisorchester Trier-Saarburg unter Leitung von Rudolf Kronenberger, den Jugendkapellen aus Könen, Taben-Rodt und Saarhölzbach sowie der Chorgemeinschaft MGV 1902 Schweich und MGV 1910 Issel und dem Vokalensemble St. Martin Schweich unter der Leitung von Johannes Klar. Aus dem Kreis Trier-Saarburg wurden ausgezeichnet die Musikvereine "Lyra" Ayl, Ockfen, Taben-Rodt, "Harmonie" Könen und Serrig.

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