Hohes Defizit, günstiges Wasser

SAARBURG. "Besser als erwartet, aber noch immer nicht gut genug" – verhalten optimistisch fiel das Urteil Leo Lauers über den Haushalt 2007 der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg aus. In der letzten Sitzung des Jahres gab der VG-Rat dem zig Seiten starken Rechnungswerk einstimmig seinen Segen.

Haushaltsberatungen liefern gewöhnlich nur selten Anlass zur Freude - kein Wunder, verschlechtert sich doch die finanzielle Situation vieler Kommunen von Jahr zu Jahr. Dennoch hatte sich im Gesicht von Bürgermeister Leo Lauer (CDU) ein Lächeln breit gemacht, als er sich beim jüngsten Treffen des Saarburger VG-Rats anschickte, den Haushalt 2007 zu kommentieren. Umlage sinkt auf 36 Prozent

Verhaltener Optimismus spiegelte sich schon im ersten Satz des Vortrags wider: "Das Ergebnis ist besser als erwartet, allerdings noch immer nicht gut genug", erklärte Lauer. Immerhin kann der Verwaltungshaushalt des kommenden Jahres mit einem Überschuss von etwas mehr als 300 000 Euro aufwarten. Dass unter dem Strich ein Minus in Höhe von rund 147 000 Euro zu verzeichnen ist, liegt daran, dass ein Altfehlbetrag aus dem Jahr 2005 in die Rechnung einfließt. Trotz des negativen Gesamtergebnisses soll die Verbandsgemeindeumlage im kommenden Geschäftsjahr nur noch bei 36 Prozent und damit einen Prozentpunkt unter dem bisherigen Wert liegen. Ausgangspunkt für die Entscheidung war neben der laut VG-Chef Lauer "sparsamen Wirtschaftsführung" auch eine Empfehlung des Mainzer Ministeriums des Inneren und für Sport. Danach sollen künftig die Bedarfszuweisungen an die Ortsgemeinden komplett wegfallen. Stattdessen erhöhen sich die jährlichen Schlüsselzuweisungen. Ähnlich positiv wie Lauer sah auch CDU-Fraktionschef Franz-Josef Reiter das Haushaltsjahr 2007. Man könne durchaus von einer Trendwende - wenngleich nicht von einem optimalen Ergebnis - sprechen, erklärte Reiter. Frank Gerardy von den im VG-Rat vertretenen Sozialdemokraten forderte eine strikte Ausgabenkontrolle. "Man muss sich überlegen: Was brauche ich, und was kann ich mir leisten?" Dennoch stimmten beide Fraktionen und mit ihnen die von Franz-Josef Neises geleiteten FWG-Vertreter dem Haushaltsplan zu.Einsparpotenzial vorhanden

Trotz des nicht zuletzt aus Leo Lauers Sicht eher positiven Haushalts 2007 ist weiterhin Einsparpotenzial vorhanden - "beispielsweise im Hinblick auf die öffentlichen Bäder. Mit rund 500 000 Euro sind die Kosten nach wie vor zu hoch, daran müssen wir arbeiten", schlug der VG-Chef vor. Gleichzeitig müsse die Attraktivität der Badeanstalten erhalten bleiben. "Unser Ziel ist, im Jahr 2008 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen", betonte Leo Lauer. Im Haushalt des Geschäftsjahrs 2007 werden erstmals 10 000 Euro für Projekte zur Nutzung von alternativen Energiequellen in den Gemeinden zur Verfügung stehen. Außerdem wird die VG insgesamt 15 000 Euro zur Reaktivierung leer stehender Bausubstanz in den Ortskernen bereitstellen - "obwohl es das Problem derzeit nur stellenweise gibt", wie Lauer erklärte. Insgesamt 1 646 500 Euro umfasst der Vermögenshaushalt der VG Saarburg. Zu den dicksten Investitions-Brocken gehören Umbau- und Sanierungsarbeiten am Verwaltungsgebäude, die mit 194 000 Euro zu Buche schlagen, sowie der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Freudenburg, für den eine Summe von 155 000 Euro eingeplant ist. Auch für jeden einzelnen Bürger, der in der Verbandsgemeinde wohnt, gibt es zumindest einen kleinen Anlass zur Freude: Im kommenden Jahr soll der Kubikmeter Frischwasser wie bisher 1,13 Euro kosten. Eine "moderate Anhebung" gibt es hingegen im Abwasserbereich. Unter anderem müssen für die Entsorgung von Schmutzwasser 1,80 Euro je Kubikmeter entrichtet werden. Leo Lauer unterstrich: "Mit der Belastung der Bürger liegen wir im Vergleich mit anderen Verbandsgemeinden unter dem Durchschnitt."

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