Hohes Gut Gesundheit

Saarburg . (mhe) Als dritte Einrichtung in Rheinland-Pfalz erhält das Kreiskrankenhaus Sankt Franziskus in Saarburg die Anerkennung als gesundheitsförderndes Krankenhaus.

 Im Kreis seiner Mitarbeiter nimmt Pflegedirektor Harald Lehnertz (links) vom Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Netzes gesundheitsfördernder Krankenhäuser, Elimar Brandt, die Mitgliedsurkunde entgegen.Foto: M. Hemmer

Im Kreis seiner Mitarbeiter nimmt Pflegedirektor Harald Lehnertz (links) vom Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Netzes gesundheitsfördernder Krankenhäuser, Elimar Brandt, die Mitgliedsurkunde entgegen.Foto: M. Hemmer

Drei verschiedene Projekte hatte das Kreiskrankenhaus zur Bewerbung eingereicht, die allesamt über die notwendige medizinische Betreuung hinaus gehen. Das Angebot steht ganz im Zeichen von Beratung und Vorsorge. "Damit sprechen wir sowohl unsere Mitarbeiter und Patienten an als auch deren Angehörige und andere Interessierten", erklärte Pflegedirektor und Netzwerkbeauftragter Harald Lehnertz. Für die Angestellten des Krankenhauses werden Computerkurse angeboten. "Zur Verbesserung des Arbeitsklimas", erläuterte Lehnertz. Denn viele Krankheiten seien durch Stress bedingt, da helfe es oft schon, wenn den Mitarbeitern die Angst vor der Technik genommen werde. Weitere Initiativen sind die "Bobath-AG", in der eine moderne Methode zur Therapierung und schnellstmöglichen Mobilisierung von Schlaganfallpatienten angewandt wird, sowie Arzt-Patienten-Seminare, die sich an interessierte Laien richten. "Diese Projekte mussten nicht erst aus dem Boden gestampft werden, sondern waren bereits Bestandteil des Klinikalltags", sagte Lehnertz. Denn die Philosophie des "Deutschen Netzes gesundheitsfördernder Krankenhäuser" sei in Saarburg schon vor der Aufnahme als Mitglied gelebt worden. Die Vision des Netzwerks sei es, Gesundheit als kulturelle Kompetenz zu verbreiten, die alle Lebensbereiche durchdringe, sagte der Vorstandsvorsitzende Elimar Brandt. Während seines Besuches habe er die besonders angenehme Atmosphäre im Saarburger Krankenhaus gespürt. "Hier begegnen sich die Mitarbeiter nicht auf hierarchischer Ebene, sondern als Menschen mit spezifischen Fähigkeiten, die sie einsetzen, um für andere da zu sein", beschrieb Brandt seine Eindrücke. Denn ein Klinikaufenthalt dürfe von den Patienten nie als Kasernierung empfunden werden.Gesundheitspotential verwirklichen

Geschäftsstellenleiter Winfried Gill bedauerte in seinem Vortrag den geringen Stellenwert, den gesundheitsfördernden Maßnahmen im Gesundheitssystem zukomme. Die Zahlen verdeutlichten die Schieflage: 25 bis 30 Prozent der Ausgaben könnten durch Vorsorge vermieden werden, doch nur 0,5 Prozent des Gesundheitsbudgets würden in die Gesundheitsförderung fließen. Das "Deutsche Netz gesundheitsfördernder Krankenhäuser" ist Bestandteil einer Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und gründet auf der Ottawa Charta von 1986. Das Leitprinzip lautet, alle Menschen zu befähigen, ihr Gesundheitspotential zu verwirklichen. Bundesweit wurden 62 Einrichtungen und acht assoziierte Mitglieder aufgenommen, darunter Krankenkassen und Einzelpersonen.

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