"Ich glaub, mich holn' se ab"

Das Cloef-Atrium präsentiert am Freitag, 16. November, um 20 Uhr einen unterhaltsamen Abend mit Herbert Knebel, dem Original aus dem Ruhrgebiet, und seinem Programm

Mettlach-Orscholz. (red) Dicke Hornbrille, Prinz-Heinrich-Mütze, Jacke aus der Altkleidersammlung, Hochwasserhose und rauer Malocher-Charme - das ist Herbert Knebel - und das ist gut so. Guste gibt es auch immer noch. Was wäre Knebel auch ohne seine bessere Hälfte? Schließlich ist die Welt nicht einfacher geworden: neue Medien, SMS-Praktiken und Internet-Cafés. Doch wer denkt, Herbert Knebel hätte von der Zukunft keine Ahnung, der wird sich wundern. Der liebenswerte Frührentner aus dem Ruhrpott lässt sich von solchen Banalitäten nicht beeindrucken. Er bleibt standhaft im alltäglichen Gezerre um Spielsucht, FKK, Geschlechterkampf und Bundesliga. Auch wenn ihm das alles nicht immer ganz geheuer ist, er behält seinen gewohnt erfrischenden Durchblick. Sarkastisch, aber immer mit Charme, geht Herbert Knebel dem Alltag auf den Grund, hat eine Menge darüber zu sagen und manchmal eben auch nicht. Aber in jedem Fall sagt er es komisch."Muss man dat Gesicht noch irgendzwie erläutern?" - Ein jeder hat wohl schon über die zerknitterte Visage des Miesepeters geschmunzelt, lauthals gelacht oder doch wenigsten aus Unverständnis den Kopf geschüttelt: Herbert Knebel heißt die satirische Kunstfigur des Kabarettisten Uwe Lyko, in der das Ruhrgebiet zu sich selber kommt und wohl auch für immer "bei sich bleibt".Die eigentliche Geburtsstunde Herbert Knebels schlägt während der Proben im Rahmen des Affentheaters: Eine spontane Pose Uwe Lykos verhilft der Gestalt zu ihrem Auftritt. Seither durchgeistert er die Stadt.Der passionierte Frührentner aus Altenessen hat noch Energie, Zeit und Brille genug, sich umzusehen in den Gefilden gleich um die Ecke, wo es mal wieder drunter und drüber geht. Meckernd, nörgelnd und grantelnd berichtet er uns von den Unzulänglichkeiten des mitmenschlichen Alltags, sinniert über Sorgen und Nöte, die klein, aber vielgestaltig und darum bedeutsam sind. Das Leben ist tückisch und reißt den nicht ahnenden Passanten wie ein Sumpfloch mitten hinein.Ob es einfach nur regnet, der Kollege Mörtel hämmert, die Skater einem an die Hacken fahren oder sich der Groll auf die berüchtigten Spaßbad-Balgen entlädt: In der kleinbürgerlichen Ordnung Knebels steckt der Keim des Chaos so hartnäckig wie sonst nirgendwo.Eintrittskarten für nummerierte Sitzplätze sind im Vorverkauf bei der Tourist-Info im Cloef-Atrium Orscholz (täglich von 10 bis 17 Uhr), bei der Villa Fuchs in Merzig, bei Bücher Volk in Saarburg, bei Luxembourg-Ticket, bei allen CTS-Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.cloef-atrium.de sowie telefonisch unter 06865/91150 erhältlich.

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