"Ich habe mich geborgen gefühlt"

SCHWEICH. (sb) Die gesamte Pfarrgemeinde St. Martin schien sich am Sonntagnachmittag in die Kirche zu drängeln, um ihren Pastor Josef Koch nach 33 Jahren in einem feierlichen, kirchenmusikalisch höchst anspruchsvollen Dank-Gottesdienst zu verabschieden.

Sieben Chorgemeinschaften unter der Leitung von Dekanatskantor Johannes Klar und Solisten an Trompete, Horn und Posaune sowie Wolfgang Seifen an der Orgel übersetzten Wertschätzung und Zuneigung für "ihren" Pastor in Musik von Bach, Händel, Mendelssohn-Bartholdy und Bruckner. "Ich habe mich geborgen gefühlt in dieser Gemeinde. Die 33 Jahre in Schweich empfinde ich als ein ganz großes Geschenk", sagte Koch, der mit 76 Jahren in den Ruhestand tritt. "So leid es mir tut, und so schwer es mir fällt", habe er Bischof Marx geschrieben. 1957 im Trierer Dom von Bischof Wehr zum Priester geweiht, machte sich Josef Koch auf zwei Kaplan-Stellen im Saarland einen Namen als "Seelsorger mit goldenem Herzen", dem vor allem Kranke und Kinder ein Anliegen waren. Höchste Anerkennung und Wertschätzung für seinen "vorbildlichen Dienst in der Kirche von Trier" übermittelte Bischof Marx einem Priester, an den sich mehr als eine Generation erinnert. Beim großen Empfang in der voll besetzten Bodenländchen-Halle ging es in den Ansprachen der lokalen Prominenz vor allem um die große menschliche Wärme und Glaubenskraft von Koch, dessen Seelsorge niemals von der Uhr reglementiert wurde. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Joachim Wagner, betonte, die Gemeinde verabschiede nicht nur ihren Pastor, sondern vor allem einen Freund. Bruno Schmitz, Vorsitzender des Verwaltungsrates, lenkte den Blick auf das, was Koch in Schweich bewirkt hat: eine in den Jahren 1981 bis 87 renovierte Pfarrkirche mit neuer Orgel und neuen Glocken, ein neues Pfarrhaus und Pfarrheim, eine renovierte St. Georgs-Kapelle in Issel, ein Teil seiner Predigten in Schriftform und vielfältige Veröffentlichungen zur Historie von Schweich. Die Schulkinder der katholischen Kindergärten Angela-Merici und St. Martin samt Erzieherinnen spielten und sangen für ihren Pastor, die Messdiener verabschiedeten sich mit einem Buch voller persönlicher Wünsche. Mit einem ausgefallenen Bronze-Relief des heiligen Martin, gestaltet von Kunstschmied Hans-Jörg Bender, bedankten sich Stadt und Gemeinde bei Josef Koch, der seiner Pfarrei St. Martin abschließend den Wunsch mit auf den Weg gab, sie möge immer ein Zuhause sein für die Menschen, die dort wohnen.

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