"Ich setze gerne meinen Kopf durch"

KONZ-NIEDERMENNIG. Karl Grimbach, ein "echter Niedermenniger Jung", ist groß geworden: Gestern feierte der Zweite Beigeordnete der Stadt Konz mit seiner Familie zu Hause seinen 70. Geburtstag. Und wünschte sich wenig Trubel...

"Schreiben Sie bloß nicht zu viel", bittet Karl Grimbach zu Beginn des Gesprächs mit dem Trierischen Volksfreund. "Eigentlich ist mir das gar nicht so recht", meint der Kommunalpolitiker, scheint sich aber doch darüber zu freuen, dass FWG-Fraktionsvorsitzender Hermann-Josef Momper dem TV den Tipp mit Grimbachs Geburtstag gegeben hat. "Den Tag feiern wir nur in der Familie, am Abend vorher gibt es eine kleine Feier mit Freunden und Bekannten im Kloster Karthaus", erzählte er wenige Tage vor seinem 70. Und gestern kam nun der große Tag. "Ein etwas komisches Gefühl ist es schon, jetzt die Sieben im Geburtsdatum vorne stehen zu haben. Aber ansonsten mache ich mir über das Alter keine großen Gedanken." Kein Wunder: Nach wie vor beschert ihm sein Engagement in der Kommunalpolitik einen gut gefüllten Terminkalender. Als Zweiter Beigeordneter der Stadt Konz ist Grimbach häufig bei offiziellen Terminen anzutreffen. Außerdem hat er - anders als in der vorherigen Wahlperiode - in dieser sein FWG-Mandat behalten. "Sonst kann man ja überhaupt nichts mehr mitbestimmen", sagt er und gibt nach längerem Nachdenken eine für ihn typische Eigenschaft preis: "Ich setzte gerne meinen Willen durch, ordne mich nicht gerne unter."Spielt Skat am Computer

Seinen Willen und eine " Herzensangelegenheit" hat Grimbach zweifelsohne in der Vergangenheit auch im sportlichen Bereich durchgesetzt: 25 Jahre lang legte sich der 70-Jährige als Vorsitzender des Sportvereins Krettnach ins Zeug. "Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir Mitte der 70er-Jahre die Sportplätze und den Umkleidebereich in Niedermennig bekommen haben. Da musste ich hartnäckig sein." Im Sportverein habe er sich mehr engagiert als in der Kommunalpolitik. "Ich wollte eigentlich mit den Parteien nie allzu viel zu tun haben." Deshalb legt er auch Wert darauf, zu betonen, dass er 1969 über die Freie Liste in den Gemeinderat Mennig eingezogen sei. Seine ehrenamtliche Mitarbeit im Gemeinde- und Stadtrat sowie in den Ausschüssen habe er jedoch nie bereut. "Man sieht, was machbar ist und kann einiges mitgestalten." Vor allem seine Mitarbeit im Bauausschuss habe ihm dieses Gefühl vermittelt. "Als vor etwa zehn Jahren Konz-Mitte entstanden ist, hat man doch mitgeredet." Wenn Grimbach nicht mitredet, spielt er gerne mit - und zwar Skat im Internet. "Manchmal sitzt er noch bis in die Nacht vor dem Computer und spielt", sagt Ehefrau Maria, mit der er seit 44 Jahren verheiratet ist. Ein besonderer Genuss sei für den früher selbstständigen Stuckateur zudem, "in Ruhe ein Buch zu lesen". Vor allem mit der interessanten Vergangenheit Deutschlands befasse er sich seit einiger Zeit wieder. Ob die Grimbachs Pläne für die gemeinsame Zukunft haben? "Ach wissen Sie", sagt Grimbach schmunzelnd. "Gereist sind wir schon genug. Wir lassen das jetzt hier gemütlich ausklingen."

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