Im Baugebiet auf Futtersuche

Ab Herbst 2009 sollen in Kastel-Staadt wieder die Bagger rollen. Insgesamt 20 Baugrundstücke sollen im Neubaugebiet "Schied" entstehen. Allerdings könnte ein nahes Naturschutzgebiet - besser gesagt: die dort lebenden Fledermäuse - dem Vorhaben noch Probleme bereiten. Ein Gutachten soll der Gemeinde nun Klarheit verschaffen.

 Fledermäuse und das geplante Neubaugebiet „Schied“ müssen in Kastel-Staadt in Einklang gebracht werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Fledermäuse und das geplante Neubaugebiet „Schied“ müssen in Kastel-Staadt in Einklang gebracht werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Kastel-Staadt. Bereits im November 2005 hatte die Gemeinde sich dazu entschlossen, einen Bebauungsplan für das Neubaugebiet "Schied" aufzustellen. Da die Grenzen des angepeilten Geländes, das nördlich des Baugebiets "Oberm Stegweg" liegt, aus unterschiedlichen Gründen geändert werden mussten, war erneut ein Aufstellungsbeschluss fällig geworden. Den fasste der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Im Herbst 2009 soll es losgehen

Spätestens im Herbst 2009 soll mit den Erschließungsarbeiten begonnen werden - jedenfalls nach dem Willen der Gemeinde. Denn derzeit ist noch offen, ob es das Neubaugebiet "Schied" jemals geben wird, beziehungsweise unter welchen Bedingungen es realisiert werden kann.Grund ist ein nahe gelegenes und ausgedehntes Naturschutzgebiet, in dem unter anderem diverse Fledermausarten leben. Letztere könnten nach Auskunft von Landschaftsarchitektin Margit Högner das für das Baugebiet "Schied" vorgesehene Gelände zur Nahrungssuche nutzen. Sollte das der Fall sein, hätte das Konsequenzen für die Erschließungspläne. "Sind artengeschützte Fledermäuse in einem potenziellen Baugebiet anzutreffen, wird es mit der Umsetzung schwierig", erklärte Högner in der Ratssitzung. Für das Gebiet "Schied" könne das bedeuten, "dass in verschiedenen Bereichen nicht gebaut werden darf". Außerdem könnten bestimmte Ausgleichsmaßnahmen, beispielsweise Bepflanzungen, erforderlich werden. Bereits der aktuelle Bebauungsplanentwurf sieht großflächige Grünbereiche vor, "die Fledermäusen und Vögeln entgegenkommen", wie Högner erklärte. Außerdem sollen mehrere im Plangebiet vorhandene Bäume nicht gefällt werden, die bei der Nahrungssuche der geschützen Tiere wichtig sind.Welche Rolle das Gelände, auf dem das Neubaugebiet "Schied" entstehen soll, bei der Nahrungssuche der Fledermäuse aus dem nahen Naturschutzgebiet spielt - Fachleute sprechen von "FFH-Gebiet" (Flora-Fauna-Habitat) - und mit welchen Auswirkungen die Gemeinde in diesem Zusammenhang rechnen muss, soll nun ein Gutachten klären. "Ich erwarte nicht zwingend ein Problem", erklärte Landschaftsarchitektin Högner. Spätestens im Juli sollen die Untersuchungsergebnisse vorliegen. Extra Mario Golinski ist neues Mitglied im Gemeinderat von Kastel-Staadt und wurde außerdem in den Rechnungsprüfungsausschuss gewählt. Golinski rückt für Edmund Borens nach, der, nachdem er seinen Hauptwohnsitz in einen anderen Ort verlegt hatte, sowohl aus dem Gemeinderat als auch aus dem Rechnungsprüfungsausschuss ausscheiden musste. (hpü)

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