Im Ruwertal am Tag danach

RUWER. Wie ist die Stimmungslage der politischen Akteure in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer einen Tag nach dem Erdrutsch-Sieg des Bernhard Busch. Der TV hörte sich um bei CDU, SPD und FWG.

 Die Bürger haben entschieden: Auszählung der Briefwahlstimmen am Sonntagabend in Ruwer.Foto: Klaus Kimmling

Die Bürger haben entschieden: Auszählung der Briefwahlstimmen am Sonntagabend in Ruwer.Foto: Klaus Kimmling

Den schwersten "Schlag" hatte die SPD einstecken müssen. Ihr Kandidat Jürgen Breiling erreichte gerade mal 10, 43 Prozent der Wählerstimmen. Laut Vorsitzendem Karl-Heinrich Ewald eine Niederlage, die man so deutlich nicht erwartet habe. Ewald: "Obwohl ein Außenseiter-Kandidat, ist Breiling sehr optimistisch an die Sache rangegangen. Und diese Zuversicht wurde auch bei den zahlreichen Hausbesuchen und Gesprächen bestätigt. Eine Zwei vor dem Komma hatten wir schon erwartet." Die Enttäuschung sei groß. Allerdings müsse man das Ganze auch realistisch betrachten. Ewald: "Bernhard Busch hat während seiner Amtszeit seine Dinge umsetzen können." Und ihm sei es gelungen, sich bei den Wählern gut zu verkaufen. Enttäuscht von dem schwachen Ergebnis ist natürlich auch Jürgen Breiling selbst. Dass die beiden Kontrahenten den Wahlkampf aus ihren Ämtern als Bürgermeister und Ortsbürgermeister heraus führten, sei für ihn zwar von Nachteil gewesen, aber legitim. In der Rückschau bezeichnet Breiling den Wahlkampf als fair. Er dankt seinen Wählern, seinem Wahlteam und insbesondere seiner Familie für den erwiesenen Rückhalt. Breiling: "Ich hoffe für die Zukunft und denke, dass es für eine Neuausrichtung in der VG Ruwer noch nicht zu spät ist." Heinfried Carduck von der CDU hat zwar mit einem "Busch-Sieg gerechnet - aber nicht mit einem so deutlichen". Carduck: "Natürlich bin ich als CDU-Mann von diesem Ergebnis enttäuscht. Aber es ist auch der eindeutige Beweis, dass die Bevölkerung einen Bürgermeister Busch und niemanden anderen haben will." Als "völligen Unfug" bezeichnet Carduck die These, wonach die Waldracher Wähler mit über 75 Prozent Zustimmung für Busch in Wirklichkeit ihn, den Ortsbürgermeister Carduck, hätten abstrafen wollen. Ex-Kandidat Wolfgang Annen will zunächst in Pluwig als Ortsbürgermeister weitermachen. "Dieses Ergebnis resultiert auch aus der Tatsache, dass viele in Deutschland nichts mehr von politischen Parteien halten", sagt Annen.Die Weissagungen des Werner Mergens

Er respektiere dieses Ergebnis, lasse sich davon aber nicht erschrecken. Und er werde auch in Zukunft weiter Partei ergreifen. "Überhaupt nicht überrascht" von dem Ergebnis ist FWG-Vorsitzender Werner Mergens, der sich auf seinen Weissagungen beruft. Schon vor Monaten habe er dieses Ergebnis vorausgesagt und den anderen vorgeschlagen, wie in Schweich auf eigene Kandidaten zu verzichten. Doch die CDU habe nicht mitgezogen und Wolfgang Annen aufgestellt. Dies sei dann für die SPD das Signal gewesen, Jürgen Breiling zu nominieren. Bernhard Busch aber habe die Wahl wie erwartet gewonnen - dank seiner Ausstrahlung und seiner Art, auf Menschen zuzugehen. Mergens: "Wir wollten diesen Wahlkampf nicht. Wir hätten viel Geld sparen können und es gäbe nun keine Verlierer."

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