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MERZKIRCHEN-KÖRRIG. Der Ortsteil Körrig wächst – vorerst um zwölf Häuser im Neubaugebiet "Großwies". Bereits seit Wochen stehen die Bauherren in den Startlöchern. Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten gab die Gemeinde grünes Licht – die Bagger können anrollen.

Für Außenstehende war es ein eigenartiges Bild: Ähnlich einem Bienenschwarm machte sich eine kleine Gruppe Männer auf den Weg von Kanaldeckel zu Kanaldeckel, um in den Schächten darunter nach dem Rechten zu sehen. "Es scheint alles dicht zu sein", sagte einer, und der Tonfall ließ eine gewisse Genugtuung erkennen. Eine andere Gruppe inspizierte die Masten der Straßenbeleuchtung. Bauwillige für das Landleben begeistert

Grund für die Versammlung war die Abnahme der Erschließungsarbeiten im Körriger Neubaugebiet "Großwies". Rund sieben Monate sind vom ersten Spatenstich bis zu diesem Tag vergangen - "sehr schnell", wie Martin Lutz, Ortsbürgermeister von Merzkirchen, betonte. "Bereits seit Wochen stehen die Bauherren in den Startlöchern", erklärte er weiter. "Jetzt kann es endlich losgehen." Mit anderen Worten: Der Ortsteil Körrig kann wachsen, und zwar vorerst um genau zwölf Häuser, denn so viele Baustellen wurden bisher an den Mann gebracht. Haben sich damit die Erwartungen des Ortschefs erfüllt? Ende September vergangenen Jahres veranstaltete die Gemeinde Merzkirchen im Ortsteil Körrig eine Art Gewerbeschau. Der Titel: "Leben und Wohnen in einem Dorf". Hintergrund war, dass unter anderem im seinerzeit kurz vor der Erschließung stehenden Körriger Neubaugebiet "Großwies" noch etliche Baustellen auf Käufer warteten. Um vor allem jene für das Landleben zu begeistern, die bis dahin dachten, ein Dorf habe nichts zu bieten, präsentierten sich Betriebe und Vereine aus den Merzkirchener Ortsteilen, um ihr vielfältiges Angebot hervorzuheben. Ortsbürgermeister Lutz hatte sich einiges davon versprochen, denn bereits im Jahr 2000 führte eine ähnliche Aktion im Ortsteil Merzkirchen zu einem gewissen Erfolg. "In mindestens zwei Fällen entschieden sich damals Leute für eine Baustelle im Ort", erklärte Lutz im September 2004 gegenüber dem TV. Hat sich die Aktion auch in Körrig bewährt? Im Baugebiet "Großwies" jedenfalls sind von 17 Baustellen derzeit noch fünf zu haben - "zu günstigen Preisen", wie Martin Lutz kurz vor der Abnahme der Erschließungsarbeiten betonte. Genau das wissen vor allem jene, die im benachbarten Luxemburg ihren Lebensunterhalt verdienen und sich in der Nähe der Arbeitsstätte sesshaft machen wollen. Denn: Die Preise für Bauland sind im Großherzogtum mitunter erheblich höher als diesseits der Grenze. Auch in Körrig werden in Zukunft vermehrt PKW mit gelben Nummernschildern zu sehen sein. Neben dem Ausweisen von Neubaugebieten gehören das Schließen von Baulücken innerhalb der alten Ortslagen, der Erhalt alter Bausubstanz und die Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude zum Dorferneuerungskonzept Merzkirchens, das seit kurzem Schwerpunktgemeinde ist.

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