Immer auf der Suche

TRIERWEILER. (kat) Wer Astrid Orthofer besucht, stellt schnell fest, dass hier eine Künstlerin wohnt. Porträts, Landschaftsbilder und abstrakte Motive zieren ihr Zuhause. Vor 16 Jahren entflammte Astrid Orthofers alte Passion wieder.

Astrid Orthofer blüht mit der Entstehung eines jeden Bildes auf. Vor 16 Jahren entdeckte sie die Malerei wieder. "Schon als Schülerin habe ich lieber gemalt als dem Unterricht zu folgen", sagt die 50-Jährige. "Zum Leidwesen der Lehrer", fügt sie lachend hinzu. In Hirtzenheim bei Gießen aufgewachsen, machte sie nach der Schule eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, dann ließ sie sich zur Arzthelferin ausbilden. "Weil mein Mann sich beruflich verändert hat, sind wir vor 22 Jahren nach Trier gekommen." Die Wahl des Wohnortes fiel auf Trierweiler. "Die Infrastruktur stimmt, und die Weite hier oben genießen wir." Seit 15 Jahren arbeitet die Mutter von Julia (22) und Carina (21) in einer Arztpraxis in Trierweiler. "Das Zwischenmenschliche stimmt in einer Dorfpraxis noch, man kann sich anders einbringen als in der Stadt." Die Praxisarbeit half ihr, schnell Kontakte zu den "Einheimischen" zu knüpfen. Neben der Liebe zu ihrem Beruf schlummerte noch eine zweite Leidenschaft in ihr. Ein Arbeitskollege ihres Mannes, ein Hobbymaler, inspirierte sie, wieder zu Pinsel und Farbe zu greifen. Jahrelang besuchte sie Kurse an der Europäischen Kunstakademie. Derzeit vertieft sie ihr Können an der Kunstschule von Viktoria und Slava Prischetto in Trier. Sie experimentiert gerne. Mit Kohle, Tusche, Pastellkreiden, Pigmenten. Doch immer wieder kehrt sie zum Aquarell zurück. "Die Leichtigkeit und Tranparenz, auch beim mehrmaligen Auftragen, fasziniert mich." Das Aquarellieren verleihe den Bildern eine unvergleichliche Duftigkeit. Vor einiger Zeit schlug sie den Weg zur Abstraktion ein. Die Möglichkeiten, die das Malen lässt, "entweder alles dem Zufall zu überlassen oder das bewusste Steuern", begeistert sie. Mit vielfältigen Techniken wird weißes Papier mehr und mehr zum Spiegel ihrer Stimmungen. Porträts, Landschaftsbilder und abstrakte Malereien zieren ihr Eigenheim. "In meinen Bildern sehe ich den Reifeprozess, der stattgefunden hat." Doch angekommen sei sie noch lange nicht. "In der Kunst ist man immer auf der Suche nach Neuem." Astrid Orthofer kann sich gut vorstellen, später auch mit Gips zu arbeiten. "Das Gestalten mit den Händen finde ich spannend." Vorerst wird die Malerei noch mehr Platz in ihrem Leben einnehmen. Auch räumlich. "Wir bauen den Speicher zu meinem Atelier aus. Die großen Fenster sitzen schon", freut sich die Künstlerin. Derzeit können einige ihrer Werke im Fürsthof in Metzdorf bestaunt werden. Die Kinder sind so weit, dass "man das eigene Ding machen kann". Porträts, Landschaftsbilder und abstrakte Malereien begegnen dem Besucher an den Wänden des Eigenheims. Das Malen ist ein Teil meines Lebens, den ich nicht mehr missen möchte", sagt Astrid Orthofen und strahlt.

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