In Zusammenarbeit mit dem Nachbarn

Es geht um EU-Gelder: Welche Region in Rheinland-Pfalz erhält für bestimmte Projekte in den kommenden Jahren Unterstützung aus dem Förderprogramm "Leader+"? Beim Bewerbungsverfahren zur Anerkennung als Fördergebiet setzt die Lokale Aktionsgruppe Moselfranken verstärkt auf die Zusammenarbeit mit ihren Nachbarregionen.

 Marc Weyer (vorne links), Präsident der LAG „Miselerland“, und Saarburgs Bürgermeister Leo Lauer unterzeichnen einen Kooperationsvereinbarung im Kulturzentrum von Wormeldingen. In der Bildmitte: Nicolas Schmit, stellvertretender luxemburgischer Außenminister. TV-Foto: Hermann Pütz

Marc Weyer (vorne links), Präsident der LAG „Miselerland“, und Saarburgs Bürgermeister Leo Lauer unterzeichnen einen Kooperationsvereinbarung im Kulturzentrum von Wormeldingen. In der Bildmitte: Nicolas Schmit, stellvertretender luxemburgischer Außenminister. TV-Foto: Hermann Pütz

Saarburg/Wormeldingen. Einige Bürgerhäuser — beispielsweise das im Palzemer Ortsteil Kreuzweiler — wären ohne Finanzspritze aus dem "Leader+"-Programm, einer Initiative der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums, noch immer in einem miserablen Zustand. Auch Dorfplätze und andere Projekte hätten nicht realisiert werden können. Eine Förderung erhalten allerdings nur anerkannte Fördergebiete. Derzeit führt das Land Rheinland-Pfalz ein Auswahlverfahren durch, an dessen Ende insgesamt zehn Regionen als Leader-Fördergebiete auserkoren werden. Noch im Jahr 2007 soll die neue Förderperiode, die 2013 endet, beginnen. Interessierte Regionen bewerben sich über so genannte Lokale Aktionsgruppen (LAG). Vertreter von Verwaltungen, Verbänden und Interessengemeinschaften in den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Trier-Land haben sich deshalb vor einiger Zeit zur LAG "Moselfranken" zusammengeschlossen. Nach Auskunft von Saarburgs VG-Chef Leo Lauer, der auch Vorsitzender der LAG "Moselfranken" ist, können die drei Verbandsgemeinden zusammen mit mehr als einer Million Euro rechnen, sollten sie den Zuschlag bekommen.Auf das Glück wollen sich die "Moselfranken" allerdings nicht verlassen, sondern stattdessen verstärkt mit benachbarten Regionen kooperieren. In der überregionalen Zusammenarbeit sehen die LAG-Mitglieder im Vergleich mit anderen potenziellen Leader-Fördergebieten ein Alleinstellungsmerkmal. Vor diesem Hintergrund hat die LAG Moselfranken kürzlich eine Kooperationsvereinbarung mit dem Aktionsbündnis "Saar-Obermosel" der saarländischen Gemeinden Perl, Mettlach und einigen Merziger Stadtteilen geschlossen. Mit der luxemburgischen LAG "Miselerland", deren Gebiet westlich an die Moselfranken-Region anschließt, haben Leo Lauer und seine Mitstreiter nun einen weiteren Partner "ins Boot" geholt. Im Kulturzentrum der Gemeinde Wormeldingen unterzeichneten Lauer und Miselerland-Präsident Marc Weyer eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Darin verpflichten sich beide Aktionsgruppen unter anderem zu einer "engeren Zusammenarbeit im Rahmen des Leader-Programms". Einige Projekte bereits realisiert

Bereits heute gibt es verschiedene Projekte, die aufgrund grenzübergreifender Zusammenarbeit zustande gekommen sind. Dazu zählen die deutsch-luxemburgische Gewerbeausstellung "Deulux" und das Jugend-Partizipationsprojekt der Gemeinden Wormeldingen, Wincheringen und Palzem. Denkbar sei unter anderem auch eine Kooperation der Volkshochschulen. Verstärken müsse man zudem die Zusammenarbeit auf dem Tourismussektor, wie Ernest Demuth, Bürgermeister von Wormeldingen, betonte. Moselfranken-Vorsitzender Leo Lauer erkannte unter anderem im schulischen Bereich "erheblichen Handlungsbedarf".Die Bewerbungsfrist im Anerkennungsverfahren als Leader-Fördergebiet läuft am 18. Juni ab. Anfang Juli soll eine öffentliche Informationsveranstaltung stattfinden, bei der die LAG Moselfranken ihre Entwicklungsstrategie vorstellen will.

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