Internationales "Foetbal"-Fest

LEIWEN. (mer) Es war ein Fußballklassiker ohne Tore. Dennoch feierten im Landal-Ferienpark in Leiwen hunderte holländische Fans das Spiel ihrer Mannschaft. Auch Deutsche, Franzosen und Engländer fieberten ganz harmonisch mit ihren Urlaubsgenossen mit.

"Oranje" ist im Landal Green Parks Sonnenberg in Leiwen ganz klar die Farbe des Abends. Der große Saal, in dem alle gebannt auf eine große Leinwand blicken, ist voller orangener Trikots, Fahnen, Hüte, und Kasperle-Kappen. Kinder spielen mit orangenen Luftballons und großen, aufblasbaren Gummihänden - ganz im Zeichen der Völkerverständigung in Orange mit Schwarz-Rot-Gold gefärbt. Hier oben auf Zummet, in den Leiwener Bergen, sind die Holländer fast wie zuhause. Auch Engländer, Franzosen, Deutsche und Finnen interessieren sich für das Spiel. Zwei Engländer tippen auf ein 1:0 für die Urlaubsgenossen. Auch Dennis Tuin, Gastronomieleiter des Ferienparks, hat das Fußballfieber gepackt: "Ich tippe auf 3:1 für uns", sagt er mutig, doch da hat er seine Rechnung ohne die Trainer gemacht: Bondscoach Marco van Basten und Argentiniens Trainer José Nestor Pekerman schonen einige ihrer Stars, worunter das Spiel leidet. Während der ersten Halbzeit ist die Stimmung unter den Holländern noch ruhig, da im Stadion wenig Spektakuläres passiert. So bleibt Zeit zum Fachsimpeln: Geht Ruud van Nistelrooy zum FC Bayern? Und warum spielt Roy Makaay nicht? Zwei Niederländerinnen mit Oranje-Hut zieren sich noch etwas, ehe sie sich von zwei Jungs die Landesflaggen aufs Gesicht malen lassen. Ab und zu brandet bei schönen Szenen Applaus auf. Bei Torschüssen der Argentinier klatschen nur die neutralen Briten und Finnen. Zur Halbzeit korrigiert Gastronomieleiter Tuin seine Prognose nach unten: "Vielleicht ist ja noch ein 1:0 drin", hofft er. Während der WM habe es keine Probleme unter den Gästen gegeben, sagt er: "Alle feiern miteinander den Fußball, das ist fast wie in einem großen Wohnzimmer." Nach 60 gespielten Minuten bangt Natascha, die in der Rezeption arbeitet, aber während des Spiels frei hat: "Ich hoffe, dass sie noch ein Tor schießen." In der 73. Minute beginnen Natascha und ihre Landsleute, unruhig zu werden. Rhythmisches Klatschen und Gesang kommen auf, um die Oranje-Jungs in Frankfurt zu unterstützen. Doch der Ball will einfach nicht ins Tor. Am Ende ist Holland Gruppenzweiter. Sebastian ist jedoch nicht enttäuscht: "Gegen Argentinien ist ein 0:0 okay. Jetzt müssen wir eben Portugal besiegen." Wer am Ende die Nase vorn haben wird, ist für den Holländer ohnehin längst klar: "Wir werden Weltmeister!"

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