Irscher wollen Rasen statt Sand

Mit der Bitte, den bestehenden Hartplatz in einen Rasenplatz umzuwandeln, hat sich der Sportverein "Eintracht" Irsch an den örtlichen Gemeinderat gewandt. In der jüngsten Ratssitzung wurde der Antrag diskutiert.

 300 Tonnen rote Erde müssten auf den Hartplatz aufgeschüttet werden. Deshalb wollen Jürgen Haag (links) und Helmut Kirchen einen neuen Rasenplatz. TV-Foto: Susanne Windfuhr

300 Tonnen rote Erde müssten auf den Hartplatz aufgeschüttet werden. Deshalb wollen Jürgen Haag (links) und Helmut Kirchen einen neuen Rasenplatz. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Irsch. Die Irscher sind offensichtlich ein sportliches Völkchen: Mehr als 600 Mitglieder zählt der alt eingesessene Sportverein (SV) "Eintracht" Irsch. Davon sind alleine mehr als 220 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Sportarten aktiv bei der Sache. "Der SV ist für Irsch eine ganz zentrale Einrichtung", erläutert Ortsbürgermeister Jürgen Haag im Gespräch mit dem TV. "Was wir noch bräuchten, wären ein Wurfkreis fürs Kugelstoßen und eine Laufbahn. Eine Tartanbahn mit drei Laufstreifen wäre ideal." SV-Vorsitzender Helmut Kirchen hatte für die jüngste Ratssitzung der Irscher allerdings einen anderen Antrag vorbereitet. Darin bittet der Vorstand die Ortsgemeinde, den Verein "beim raschen Neubau eins Rasenplatzes finanziell wie auch konzeptionell zu unterstützen". Kürzlich habe sich ein Gutachter des Sportbundes Saarland den Hartplatz der Irscher angesehen und bestätigt, dass die Anlage "hochgradig sanierungsbedürftig" sei. Neben weiteren Arbeiten müssten "erhebliche Mengen" roter Erde aufgebracht werden - 300 Tonnen mindestens. Die Kosten dafür belaufen sich nach Schätzungen auf 20 000 bis 30 000 Euro. Neben dem Argument des Sanierungsbedarfs für den im Laufe der Jahre arg strapazierten und abgenutzten Platz macht der SV darüber hinaus geltend, dass sich bei warmer Witterung beim Bespielen des Platzes hohe Staubwolken bildeten. Die belästigten nicht nur Spieler und Zuschauer, sondern auch die Anwohner. Nach Abwägen des Kosten-/Nutzenverhältnisses zwischen Sanierung und Neubau plädiere der Verein für einen Neubau - und zwar in Form eines Rasenplatzes. "Motiviert auch durch die Tatsache, dass die Attraktivität für Fußballspieler bei einem Hartplatz mit Blick auf die Entwicklung in anderen Orten nicht mehr gegeben ist", heißt es in dem Antrag. Die Eintracht müsste den Platz pachten

Die Kosten für einen Rasenplatz lägen bei etwa 50 000 bis 60 000 Euro. Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent seien vom Sportbund, in Höhe von 20 Prozent vom Kreis zu erwarten. Da nur Vereinseigentum oder langfristig verpachtete Anlagen gefördert würden, müsste die Ortsgemeinde den Platz an den SV verpachten. CDU-Fraktionsvorsitzender Alfred Karges monierte, der SV habe damals einen Hartplatz haben wollen. "1989 haben wir die damalige Anlage für 183 000 Euro saniert. Da steckten auch Landeszuschüsse drin. Wir sollten abklären, dass wir die im Falle eines Neubaus nicht zurückzahlen müssen. Sonst würden wir ein Eigentor schießen."FWG-Vorsitzender Günter Britten meinte: "Auch wir konnten damals nicht verstehen, dass der SV unbedingt einen Hartplatz wollte." SV-Vorsitzender Helmut Kirchen, der der Ratssitzung als Besucher folgte, erläuterte: "Diese Entscheidung fiel vor meiner Zeit. Ich kann nur sagen, dass die Bespielbarkeit von Rasenplätzen damals noch eine andere war und sich in der Zwischenzeit viel getan hat."Der Rat stimmte schließlich geschlossen dafür, die Verbandsgemeindeverwaltung damit zu beauftragen, zu prüfen, ob frühere Zuschüsse bei einer Umwandlung des Platzes zurückgezahlt werden müssen und eine Kostenaufstellung vergleichbarer Platzsanierungen vorzubereiten. Dem - ebenfalls im Antrag formulierten - sehr allgemein gehaltenen Wunsch nach einer Sanierung des Umkleidegebäudes begegnete der Rat mit einem Auftrag. "Der SV kriegt die Aufgabe, konkrete Zahlen für einen Umbau des Umkleidegebäudes zu ermitteln", sagte Jürgen Haag. Darüber hinaus plädierte der Rat dafür, den örtlichen Bau-Ausschuss einzuschalten.

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