Isseler wollen keine "netten Feen"

SCHWEICH-ISSEL. (gsb) Der so genannte Swingerclub versucht sich offenbar illegal zu etablieren. Nachdem der Einrichtung sämtliche behördlichen Genehmigungen versagt worden sind, hat die Kreisverwaltung ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.

Schon vor Wochen sorgte der bordellähnliche Betrieb für Aufregung (der TV berichtete). Es gab einen Antrag auf Einrichtung eines Sauna-Clubs, den die Kreisverwaltung aus baurechtlichen Gründen abschlägig beschied. Damit war auch der Antrag auf Erteilung einer Schankgenehmigung bei der Verbandsgemeinde Schweich hinfällig, so Bürgermeister Berthold Biwer. Um die Öffnung eines Bordells am Ortseingang von Issel zu verhindern, zog die Stadt Schweich die Notbremse und änderte den Bebauungsplan "Im Handwerkerhof". Dennoch beobachteten Anwohner in den letzten Wochen emsige Umbauarbeiten in dem einstigen Privathaus. Dazu gab es viele parkende PKW mit auswärtigen Kennzeichen bei dem allein stehenden Haus. "Es sieht so aus, als ob dort doch der Betrieb aufgenommen ist", mutmaßten Isseler Bürger, die Ortsvorsteher Kurt Heinz verständigten. Bestätigt werden ihre Befürchtungen durch Zeitungsannoncen. Darin ist die Rede von einer "Neueröffnung", für die Kolleginnen für "Die netten Feen" gesucht werden. Als Kontaktstelle dient eine Schweicher Hotline, die an eine andere Telefonnummer weiter vermittelt. Dort wird vom Band die Einrichtung als "Erotikfarm mit Saunalandschaft" beschrieben. Diese Telefonnummer soll nach polizeilicher Überprüfung dem Gebäude in Issel zuzuordnen sein. Die Inserate mit ihren Angaben und die ausdrückliche vorherige Untersagung eines Sauna-Clubs in Issel haben die Kreisverwaltung auf den Plan gerufen. Auch Ortsvorsteher Kurt Heinz verständigte die Behörde. Ein Mitarbeiter der Bauaufsicht machte sich an Ort und Stelle ein Bild von der Situation. Im Ergebnis wurde ein Ermittlungsverfahren in einer Ordnungswidrigkeitensache gegen den Besitzer eingeleitet, wie Thomas Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung, auf TV -Anfrage mitteilte. Das Schreiben dazu ging am Montag an den Besitzer heraus, der sechs Wochen Zeit hat, Stellung zu beziehen. Die Polizei Inspektion Schweich will im Rahmen ihrer Streifentätigkeit das Geschehen im Auge behalten. Gleichwohl betont Polizeihauptkommissar Harald Licht, dass bei einem Etablissement dieser Art kein strafrechtlicher Tatbestand berührt wird. Die VG Schweich will ebenfalls "in die Ermittlungen einsteigen und notfalls Erkundungen vor Ort" vornehmen, kündigt Biwer an.

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