Jeder darf mit abheben

SAARBURG. Das "Kulturhauptstadt"-Projekt der Saarburger ist ein Beitrag der gesamten Verbandsgemeinde. Deshalb versucht Ideengeberin Anette Barth, möglichst alle Ortsgemeinden auf die eine oder andere Art einzubinden. Eigene "Spiegelbilder" laufen in Kastel-Staadt, Freudenburg und Wincheringen.

 Eine von vielen Attraktionen beim Brückenfest Anfang Juni in Wincheringen: "Noah – Schwingender Mast". Foto: Kulturhauptstadt 2007

Eine von vielen Attraktionen beim Brückenfest Anfang Juni in Wincheringen: "Noah – Schwingender Mast". Foto: Kulturhauptstadt 2007

Ein Großprojekt wie der Beitrag zur "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007" braucht eine Menge Vorlauf. So hat Anette Barth, Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg, dem Verbandsgemeinde-Rat Saarburg bereits Ende 2004 Idee und Grobkonzeption der "Spiegelbilder europäischer Geschichte" präsentiert.Nicht allein wegen der notwendigen Zustimmung zur Finanzierung des Projektes mit Gesamtkosten von 180 000 Euro habe sie den VG-Rat so früh wie möglich eingebunden. "Unser Beitrag ist als Gesamtwerk der Verbandsgemeinde gedacht. Ich wollte so viele Ortsgemeinden wie möglich ins Boot holen. Dieses Projekt sollte von innen heraus entstehen und wachsen und den Gemeinden nicht einfach übergestülpt werden", sagt Barth.

Ihr Plan ist weitgehend aufgegangen: Die meisten Ortsgemeinden beteiligen sich finanziell, in der Regel mit 2500 Euro. Darüber hinaus sind einige inhaltlich involviert, andere beteiligen sich bei der Organisation beziehungsweise stellen die notwendige Infrastruktur mit auf die Beine.

Kastel-Staadt, Freudenburg und Wincheringen treten mit eigenen "Spiegelbildern" in Erscheinung. "Wir haben diese Orte gewählt, weil sie mit ihren historischen Stätten und Sehenswürdigkeiten eine bestimmte Außenwirkung haben", erklärt Anette Barth.

Dabei kommt Kastel-Staadt gleich zweimal zum Zug: "Spiegelbild" Nummer zwei mit dem Titel "Wurzeln" ist dort geplant.

Von den Wurzeln zu Ruhm und Ehre

Entlang des Felsenweges, auf dem Plateau von Kastel, sollen Besucher während einer geführten Wanderung in authentischer Gewandung in die Geschichte der Großregion von der keltischen bis in die fränkische Zeit eintauchen.

Beim Motiv "Grenzüberschreitungen" sind geführte Touren mit "historischen Persönlichkeiten" rund um die Klause sowie Wandelkonzerte in der Klause und der Kirche vorgesehen.

Ein Historienspektakel mit Ritterspielen, mittelalterlichem Markt und anderen Attraktionen ist in der Freudenburger Burganlage für das Spiegelbild "Ruhm und Ehre" vorgesehen. Und ein regelrechter Ereignisbogen mit Musik-, Tanz-, Kleinkunsteinlagen und Auftritten von Straßenkünstlern ist für das Fest auf der Brücke zwischen Wincheringen und Wormeldingen unter dem Motto "Grenzgänger" geplant.

Musikvereine sowie Gesangs- und Tanzgruppen beider Ortsgemeinden, aber auch umliegender Dörfer gestalten das Programm mit. Auch bei anderen Spiegelbildern sind Gruppen aus den Gemeinden dabei - etwa bei "Mundart", wo sich die "Fischer Traumtänzer", die "Helfanter Heimatbühne" und die Schodener Theatergruppe "Spontan" beteiligen. Beim Bild "Sagen und Legenden" bringt sich Maja Brandscheidt mit ihren Tanzgruppen aus Irsch und Serrig ein.

"In Wincheringen hat sich für das Projekt extra ein Fest-Ausschuss gegründet, die Vereine haben die komplette Organisation übernommen", lobt Barth stellvertretend für andere Orte.

Schließlich dürfe neben den Inhalten auch das "Drumherum" nicht aus dem Blick geraten.

Barth: "In einigen Gemeinden organisieren die Vereine Essens- und Getränkestände, und die Feuerwehren kümmern sich um Absperrungen und Verkehrsregelung. Die Ortsgemeinden unterstützen uns grundsätzlich bei der gesamten Logistik und Infrastruktur, die für die einzelnen Veranstaltungen notwendig sind."

Darüber hinaus hat Barth für jedes der zehn "Spiegelbilder" einen Leiter beziehungsweise eine Leiterin eingesetzt. "Wenn es irgendwie ging, habe ich diese Aufgabe an einen Ortsansässigen übertragen." Zum Teil hätten die Leiter das Programm mitgestaltet, vor allem aber koordinierten sie viele Dinge vor Ort.

"Ich finde die Akzeptanz für das Gesamtprojekt in den Ortsgemeinden nur, wenn die Dinge auch dort verankert sind und die Menschen mitwirken können", sagt die Ideengeberin der Spiegelbilder. Und sie betont: "Jeder, der irgendwie helfen will, kann einsteigen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort