Jonglieren mit dicken Brocken

Vom Frühjahr an soll in Freudenburg kräftig gebaut werden - vorausgesetzt die Erschließung des ersten Bauabschnitts im Neubaugebiet "Burgbungert" ist bis dahin über die Bühne. In seiner jüngsten Sitzung legte der Gemeinderat den Kostenrahmen für die Erschließungsarbeiten und für weitere Maßnahmen in den kommenden Jahren fest.

 In den kommenden Jahren muss die Gemeinde Freudenburg mit zahlreichen Investitionsmaßnahmen rechnen, darunter die Erschließung des Neubaugebiets „Burgbungert“, der Ausbau der Schulstraße, die Sanierung des Bürgerhauses und die Gestaltung der Außenanlagen im Bereich der Grundschule und des Kindergartens. TV-Foto: Hermann Pütz

In den kommenden Jahren muss die Gemeinde Freudenburg mit zahlreichen Investitionsmaßnahmen rechnen, darunter die Erschließung des Neubaugebiets „Burgbungert“, der Ausbau der Schulstraße, die Sanierung des Bürgerhauses und die Gestaltung der Außenanlagen im Bereich der Grundschule und des Kindergartens. TV-Foto: Hermann Pütz

Freudenburg. Derzeit beschäftigen sich vielerorts die Gemeinderäte mit den im Haushaltsjahr 2008 und den Folgejahren fälligen Investitionsmaßnahmen. Das ist in den meisten Kommunen nicht zuletzt deshalb ein schwieriges Unterfangen, weil einerseits bestimmte Dinge keinen Aufschub dulden und andererseits die angespannte Kassenlage nur einen begrenzten Handlungsspielraum zulässt.

Eigenleistung hat auch ihre Grenzen

Ein Beispiel ist die Friedhofshalle in Freudenburg, die dringend saniert werden muss. "Die Kosten dafür liegen bei schätzungsweise 30 000 Euro", erklärte Ortsbürgermeister Bernd Gödert in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Angesichts der Summe regte ein Ratsmitglied an, zumindest einen Teil der nötigen Arbeiten in Eigenleistung zu erledigen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich engagierte Freudenburger in ihrer Freizeit einer gemeindeeigenen Liegenschaft annehmen. So erneuerte der örtliche Heimat- und Kulturverein kürzlich ein Sicherungsgeländer im Bereich der Burganlage (der TV berichtete).

Nach Ansicht Göderts ist das Thema "Eigenleistung" zumindest im Hinblick auf die Friedhofshalle jedoch indiskutabel. Die Begründung: "Es gibt Maßnahmen, die vom Arbeitsumfang her über das Ehrenamt hinausgehen", betonte der Ortschef. "Wir müssen deshalb eine Grenze ziehen, sonst setzt sich die Praxis der Eigenleistung irgendwann bis zum Straßenbau fort." Am Ende entschieden die Ratsmitglieder, im Haushalt des kommenden Jahres 30 000 Euro für die Sanierung der Friedhofshalle bereitzustellen.

Erschließung wird richtig teuer

Dabei nimmt sich die Summe noch klein aus verglichen mit der, die die Gemeinde für die Erschließung des ersten von drei Bauabschnitten im geplanten Neubaugebiet "Burgbungert" aufbringen muss. Obwohl die Erschließungskosten noch ermittelt werden müssen, legte der Gemeinderat schon den Kostenrahmen fest: 400 000 Euro. Das Geld soll ebenfalls im Haushalt 2008 bereitgestellt werden.

Nach ersten Prognosen des Burgbungert-Planers belaufen sich die voraussichtlichen Kosten für den Vorstufenausbau auf 350 000 bis 400 000 Euro, wie Bernd Gödert berichtete. Rund 60 von insgesamt 100 Grundstücken sollen im ersten Erschließungsabschnitt baureif gemacht werden.

Als weitere "dicke Brocken" schlagen der Ausbau der Landesstraßen 131 und 133 in Freudenburg sowie der Ausbau der L 133 in der Ortslage Kollesleuken in den kommenden Haushaltsjahren zu Buche. Insgesamt 100 000 Euro - jeweils 50 000 Euro in den Jahren 2008 und 2009 - will die Gemeinde dafür bereitstellen. Immerhin ist mit Zuweisungen vom Land (insgesamt 24 500 Euro) zu rechnen.

Leichter Schreck angesichts der Renovierungskosten

Außerdem werden Beitragszahlungen fällig und damit insgesamt 65 000 Euro in die Gemeindekasse gespült. Auch im Fall der Ausbaumaßnahmen L 131 und 133 steht die Kostenermittlung noch aus.

Zu den Investitionen im Haushaltsjahr 2008 gehören außerdem Sanierungsarbeiten an der Burganlage (8000 Euro) sowie die Gestaltung der Außenanlagen im Bereich der Grundschule und des Kindergartens (5000 Euro). Erst im Haushalt 2009 will die Gemeinde 180 000 Euro für den Ausbau der Schulstraße und 270 000 Euro für den der Kolpingstraße zur Verfügung stellen. Für einen "leichten Schrecken" bei den Ratsmitgliedern sorgte der Geldbetrag, den die Gemeinde für die Sanierung des Bürgerhauses locker machen muss. Laut Gödert ist mit Kosten von mindestens 600 000 Euro zu rechnen. Jeweils die Hälfte würde, sollte sich die Gemeinde dazu entschließen, in den Haushaltsjahren 2009 und 2010 bereitgestellt werden.

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