Im Jahr 1906 hoben ein paar musikbegeisterte junge Männer den Musikverein Fanfare Oberbillig aus der Taufe. Während der beiden Kriege kam das Vereinsleben weitgehend zum erliegen. Erst neun Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges machten sich mehrere Musiker an die Arbeit, um den Verein wieder zum Leben zu erwecken. Das war 1954. Inzwischen ist ein halbes Jahrhundert vergangen - Grund genug für die Oberbilliger Musiker, das Jubiläum zu feiern. Zahlreiche Musikfreunde und ehemalige Aktive der vergangenen 50 Jahre trafen sich im Vereinslokal Zum Bahnhof zu einer Feier. Neben viel Musik gab es eine Rückblende auf das Vereinsleben in Form eines Vortrages. Unter den Gästen waren auch vier der Musiker, die einst mithalfen, den Verein nach dem Krieg wieder auf die Beine zu stellen: Willi Thein, Peter Brück, Manfred Burg und Herbert Thein. Der Verein nutzte die Gunst der Stunde, dem Quartett für seine Arbeit und für 50 Jahre Mitgliedschaft zu danken. Matthias Benzschawel, Vorsitzender der Gruppe Obermosel-Saar des Kreismusikverbandes, ehrte die jubilarefür ihr 50 Jahre währendes Engagement als aktive Musiker. Derzeit zählt die Fanfare rund 45 Musikerinnen und Musiker, die Leitung hat Dirigent Peter Adam und Vereinsvorsitzender ist Stephan Thiel. Jugendarbeit wird in Oberbillig groß geschrieben. Rund 15 Jungen und Mädchen durchlaufen zurzeit die Ausbildung. Seit Anfang des Jahres spielen die Jüngeren im Verein gemeinsam mit Jungmusikern des Musikvereins Einigkeit aus dem Nachbarort Wasserliesch in einem Jugendorchester. Die Zukunft des Vereins scheint also gesichert. Das bestätigt auch Vorstandsmitglied Stefan Birringer: "Nachwuchssorgen haben wir zurzeit nicht." Wenn das so bleibt, wird die Fanfare auch in zwei Jahren in voller Stärke erklingen. Dann nämlich feiert der Musikverein Fanfare Oberbillig den 100. Geburtstag.