Jubiläumsjahr mit Bravour abgeschlossen

KÖWERICH. (dis) Mit einer gelungenen Abschlussfeier im voll besetzten Jugendheim krönte die Ortsgemeinde die Jubiläumsfeierlichkeiten zur ersten urkundlichen Erwähnung vor 1300 Jahren. Der Dorfabend stand unter dem Motto "Kewia Geschichte(n)".

Nicht nur die Geschichte des Ortes stand im Vordergrund, sondern auch viele Geschichten, die zum Schmunzeln anregten. Die Moderation hatte Heinz Jostock übernommen. Er war prädestiniert für diese Aufgabe, hatte er doch während der Feierlichkeiten im Mai sein neues Buch mit dem gleichnamigen Titel der Öffentlichkeit vorgestellt. Ortsbürgermeister Robert Linden begrüßte zum Dorfabend neben der Bevölkerung auch die "ganzjährigen Begleiter" Bürgermeister Berthold Biwer und den Vorsitzenden des Kreisheimatvereins, Dittmar Lauer, sowie seine Vorgänger Kunibert Regnery und Paul Jostock. Köwerich hat ein ganz besonderes Jahr begangen. Dem Weinbau verdankt der Ort seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 704. Irmina von Öhren schenkte der Abtei Echternach einen größeren Weingarten in der Lage Köwericher Laurentiuslay. Diese Urkunde bildete den Grundstein für das 1300-jährige Bestehen in diesem Jahr. Linden erinnerte in seiner Ansprache an den Festakt im Mai und an das "Historische Dorf" im Ortskern. Nicht zu vergessen die Festmesse, die Buchvorstellung und Lesung von Rosa Jakoby, das Symposium für den Ehrenbürger Paul Jostock, das Beethovenkonzert, die Führung durch die Pfarrkirche und die Veranstaltungen der Ortsvereine. "Wir haben unseren Geburtstag ausgiebig und festlich gefeiert, waren aber deshalb auch im abgelaufenen Jahr ständig gefordert", sagte Linden. Das mehrstündige Programm zum Dorfabend - es wirkten der Theaterverein und der Kirchenchor mit - war ein bunter Streifzug durch 200 Jahre Köwericher Ortsgeschichte. Jostock verstand es, die dargebotenen Bilder, Texte, Tondokumente und szenischen Spiele auf der Bühne mit verbindenden Worten zu umrahmen. Ganz schnell war klar, dass der kleine Ort eine große Geschichte zu erzählen hat. Wie könnte es in Köwerich anders sein, als bei einer solchen Festlichkeit mit dem berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven zu beginnen. So war die "Ode an die Freude" der Ausgangspunkt für den Streifzug durch die Geschichte. Jostock fand zielgenau vom Komponisten über die von seiner Mutter geerbten positiven Werte nach Köwerich. Denn der Ort kann sich rühmen, in der Familiengeschichte Beethovens eine bedeutende Rolle zu spielen. So trug die Mutter des Komponisten, Maria Magdalena Keverich, den Namen des Weinortes Köwerich, da einer ihrer Vorfahren aus dem Moselort stammte. Der Abend war ein gelungener Rückblick auf das Jubiläumsjahr und gleichzeitig auf die vielfältige Geschichte des Ortes. Eine Überraschung hatte Jostock zusätzlich für die Gäste parat. Bei der Einweihung des Jugendheims im Jahre 1952 wurde das Köwericher Lied von einem Mädchenchor erstmals aufgeführt. Genau diesen "Mädchenchor" konnte Jostock zur Freude der Besucher nach rund 52 Jahren in Originalbesetzung präsentieren. "Nur eine der acht Sängerinnen wohnt noch in Köwerich", sagte Jostock, "alle anderen haben eine weite Anreise zum Auftritt nicht gescheut."

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