Jugendarbeit, die sich auszahlt

Für das vor drei Jahren aus der Taufe gehobene grenzüberschreitende Jugendnetzwerk "Wincher-Wormer-Palzem" hat das Kinder- und Jugendparlament Palzem Anerkennung von höchster Stelle bekommen: Beim Landeswettbewerb "Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung" hat die Jury des Innenministeriums das Gremium mit dem ersten Preis gekürt. Einen Scheck über 3000 Euro dürfen die Jugendlichen Ende August in Landau entgegennehmen.

Palzem. Steter Tropfen höhlt den Stein. Dieses Sprichwort gilt für das Kinder- und Jugendparlament Palzem in doppelter Weise. 2001 als erstes Partizipationsprojekt innerhalb der Verbandsgemeinde Saarburg gegründet, haben die derzeit 25 Kinder und Jugendlichen ihren "Arbeitskatalog" fleißig erweitert.

Darüber hinaus hat das von der Saarburger Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral betreute Gremium seit 2002 Projekte für den Landeswettbewerb "Kinder- und jugendfreundliche Dorferneuerung" eingereicht.

Gleich im ersten Jahr sind die Jugendlichen für ihr Engagement mit dem vierten Platz ausgezeichnet worden. Dabei sollte es in den Folgejahren auch bleiben. Geldpreise zwischen 500 und 700 Euro haben sie für diese Stufe auf dem Siegertreppchen "eingeheimst".

Der erste Platz unter rund 100 Einsendungen mit einer Dotierung von 3000 Euro in diesem Jahr macht Projektleiterin Beatrix Leuk-Rauen und "ihre" Kinder und Jugendlichen besonders stolz. "Das ist Bestätigung und Ansporn zugleich", sagt sie.

Ortsbürgermeister Florian Wagner freut sich darüber, "dass die ideenreichen Projekte und die Kontinuität" der Jugend honoriert worden sind.

Tatsächlich hebt die Jury in ihrer Begründung nicht allein auf das eingereichte Projekt ab, sondern auch auf die Gesamtleistung der vergangenen Jahre.

So heißt es in dem Schreiben: "Das überdurchschnittliche Engagement des Jugendparlamentes Palzem macht eine besondere Honorierung erforderlich. Die Auszeichnung steht nicht nur für die vielfältigen, das Gemeinwohl unterstützenden Aktivitäten, sondern auch für die beispielhafte Entwicklung eines grenzüberschreitenden Jugendnetzwerkes."

Sucht-Prävention und Sport-Wettkämpfe

Seit Oktober 2005 läuft das beispielhafte Projekt (der TV berichtete mehrfach), dessen Laufzeit erst kürzlich verlängert worden ist. "Entstanden ist das Ganze in einer Sitzung des Jugendparlamentes", berichtet Leuk-Rauen. "Damals haben die Jugendlichen Interesse geäußert, mit Gleichaltrigen in Luxemburg in Kontakt zu treten." Die nahe liegende Gemeinde Wormeldingen bot sich an.

In den zurückliegenden drei Jahren habe sich das Gremium darauf konzentriert, Kontakte zu knüpfen und erste gemeinsame Aktionen auf die Beine zu stellen. Sucht-Präventions-Aktionen seien bereits gelaufen, Projekte zu den Themen Raucher-Entwöhnung und Alkohol-Verzicht für die nahe Zukunft geplant.

Daneben standen unter anderem eine gemeinsame Fahrt nach Paris auf dem Programm, aber auch Fußballturniere und andere Sportwettbewerbe, Grillabende, Ausflüge und regelmäßige Treffen.

So sind die Palzemer und Wincheringer dienstags und donnerstags beim "offenen Treff" in Wormeldingen willkommen, die Wormeldinger umgekehrt an Donnerstagen ab 20 Uhr auf der Outdoorfreizeit-Anlage in Wincheringen.

Eine weitere Zusammenarbeit mit den Nachbarn auf ganz anderem Gebiet ist angestoßen.

"Über die Mutter eines Mädchens aus dem Jugendparlament, die in der Einrichtung arbeitet, sind wir in Kontakt mit einem Behinderten-Wohnheim im luxemburgischen Dalheim getreten", sagt Leuk-Rauen.

Mit dessen Bewohnern, die im Alter zwischen 19 und 65 sind, sollen demnächst Grill- und Spieleabende organisiert werden. Darüber hinaus stehe das nächste größere Projekt vor der Tür. "Ab Herbst müssen wir die 72-Stunden-Aktion vorbereiten, bei der wir im Mai 2009 mitmachen möchten."

Das Preisgeld von 3000 Euro, das die Jugendlichen per Scheck während der offiziellen Preisverleihung am 30. August in Landau entgegennehmen dürfen, sei noch nicht verplant. Leuk-Rauen: "Das kommt erstmal aufs Konto und fließt vielleicht eines Tages in einen neuen Jugendraum in Palzem ein."

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