Jugendpflege bleibt in Profihand

MORSCHEID. Fraktionsübergreifende Übereinstimmung bei allen anstehenden Themen prägte die jüngste Sitzung des Verbandsgemeinderats Ruwer, die im Bürgerhaus Morscheid stattfand. Beschlossen wurden ein neuer Anlauf für eine Ganztagsschule und eine Nachfolge-Regelung für die bisherige Stelle des amtlichen Jugendpflegers.

Die auf vier Jahre befristete Beschäftigung des derzeitigen Jugendpflegers Klaus Weiler beruhte auf einem gemeinsam getragenen Projekt der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer, des Dekanats Waldrach und der evangelischen Kirchengemeinde Ehrang. Offiziell ist Weiler Angestellter des Bistums Trier. Doch wenn sein Vertrag zum 15. Oktober dieses Jahres ausläuft, wird es seitens der Kirche keine Verlängerung geben. Dies hat die auf absolutes Sparen bedachte Bistumsverwaltung schon unmissverständlich signalisiert.Auch tätig als Schulsozialarbeiter

In der Ratssitzung erläuterte Bürgermeister Bernhard Busch ein Konzept zur Fortsetzung der amtlichen Jugendpflege. Die Verwaltung habe dazu nach neuen Kooperations- und Finanzierungspartnern gesucht. Im Einvernehmen mit der Kreisverwaltung sei schließlich ein realisierbares Konzept gefunden worden: Es soll eine hauptamtliche Fachkraft eingestellt werden, die zur Hälfte als Schulsozialarbeiter an der Regionalschule Waldrach und zur Hälfte als Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Ruwer tätig sein soll. Busch: "Dies hat sogar den Vorteil, dass die Arbeit, die in der Schule bei Hilfen und Beratungen geleistet wird, oft im direkten Zusammenhang mit der außerschulischen Arbeit des Jugendpflegers steht." Wegen der überschaubaren Schülerzahl in Waldrach biete sich diese Lösung - die für das Schulzentrum Schweich abgelehnt wurde - als Modellversuch an. Das von der Verwaltung vorgelegte Kostenmodell geht von insgesamt 50 000 Euro jährlich aus. Davon für Schulsozialarbeit: 25 000 Euro, abzüglich 15 300 Euro Landeszuwendung und 8000 Euro Kreisanteil. Verbleibender VG-Anteil: 1700 Euro. Jugendpflege: 25 000 Euro abzüglich 6300 Euro Kreiszuwendung, verbleibende VG-Anteil: 18 700 Euro. Belastung der VG insgesamt: 20 400 Euro. Der neue Standort des Jugendpflegers wird die Schule in Waldrach sein - die Räume im evangelischen Gemeindezentrum Gusterath werden aufgegeben - womit auch die Beteiligung der evangelischen Kirche endet. Der Vorschlag fand die ungeteilte Zustimmung aller Fraktionen. CDU-Ratsmitglied Karl-Heinz Knobloch bedauerte die Haltung des Bistums, da "alles, was in vier Jahren an Jugendpflegearbeit errichtet wurde, schnell wieder in den Verfall übergeht, wenn man es sich selbst überlässt". Auf einstimmigen Beschluss soll nun die Stelle eines kombinierten Schulsozialarbeiters und Jugendpflegers neu ausgeschrieben werden. Dies ist erforderlich, da der Vertrag mit dem Bistum endet und die Stelle in die Trägerschaft der VG Ruwer übergeht. Gegenüber dem TV erklärte der bisherige Stelleninhaber Klaus Weiler, dass er sich auf jeden Fall neu bewerben werde. "Ja" zur Einrichtung einer Ganztagsschule

Einstimmig sprach sich der Rat für eine erneute Initiative zur Verwirklicung Ganztagsschule in Osburg oder Waldrach aus. Bisher waren alle Bemühen an zu geringen Anmeldezahlen gescheitert. Bem Informationsabend in Osburg zeigte sich laut Verwaltung ein steigendes Elterninteresse. Grundsätzlich beschlossen wurde daher die Einrichtung einer Ganztagsschule in Osburg oder Waldrach. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Projekt entsprechend voranzutreiben. Für die erforderlichen Umbauten gewährt das Land 70 Prozent Zuschuss. Hinzu kommen pauschale Zuwendungen.

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