Junger Mann beim Schwimmen in der Saar ertrunken
Kanzem/Ayl-Biebelhausen · Die Feuerwehr hat am Donnerstagabend die Leiche eines jungen Mannes aus der Saar bei Kanzem geborgen. Der laut Polizei etwa 20-Jährige hatte eine Badehose an und ist wohl beim Schwimmen ertrunken. Es werden Zeugen gesucht, die das Opfer identifizieren können.
Obwohl rund 40 Einsatzkräfte in der Saar nach dem jungen Mann suchen, können sie ihn nur tot bergen. Vor Ort helfen unter anderem Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Konz. Auch das Mehrzweckboot der Konzer Wehr ist im Einsatz. TV-Fotos (3): Wilfried Hoffmann
Foto: Wilfried Hoffmann (h_ko )Kanzem/Ayl-Biebelhausen. Für den jungen Mann kommt jede Hilfe zu spät. Gegen 22 Uhr am Donnerstagabend finden die Taucher der Trierer Berufsfeuerwehr seine Leiche in unmittelbarer Nähe eines Piers bei der Staustufe Kanzem in der Saar. Die Identität des Toten ist noch nicht ermittelt, die Polizei schätzt sein Alter auf 20 Jahre. Sie sucht Zeugen.
Keine äußeren Verletzungen
"Es gibt keine Hinweise dazu, dass es kein Badeunfall war", sagt Polizeisprecher Karl-Peter Jochem auf TV-Anfrage. Äußere Verletzungen oder Einwirkung von außen seien nicht zu erkennen. "Der Tote war mit Schwimmbrille und Badehose bekleidet", führt Jochem weiter aus.
An einer Anlegestelle für Frachtschiffe auf der Biebelhausener Saarseite hat die Polizei zudem ein angekettetes Fahrrad und Kleidungsstücke gefunden, die vermutlich dem Ertrunkenen gehören.
Ein Schiffsführer hatte gegen 18 Uhr am Donnerstagabend einen Schwimmer in der Saar zwischen Biebelhausen und der Staustufe Kanzem gesehen. Nachdem die Person untergetaucht war und nicht wieder an die Wasseroberfläche gekommen war, alarmierte er die Polizei. Um die Identität des Toten festzustellen, hat die Polizei eine Personenbeschreibung veröffentlicht: Der Tote ist Asiate und etwa 20 Jahre alt, 1,78 Meter groß und schlank. Er hat kurzes schwarzes Haar. Um den Hals trug er eine Goldkette, außerdem hatte er eine schwarzgraue Badehose mit schmalen weißen und lilafarbenen Streifen an. "Bisher wurde keine Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet", sagt Jochem. Deshalb bittet er um Zeugenhinweise an die Kriminalpolizei in Trier unter Telefon 0651/9779-2210 oder -2290.
40 Helfer der Berufsfeuerwehr Trier sowie mehrere Freiwillige Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde und der Stadt Konz waren im Einsatz. Außerdem waren die Wasserschutzpolizei, ein Notarzt sowie das Deutsche Rote Kreuz vor Ort.
Der Badeunfall in Kanzem ist der zweite dieser Art innerhalb weniger Wochen in der Saar. Die saarländische Polizei hat am 13. Juli einen 37-jährigen Mann tot aus der Saar geborgen. Der Mann wollte tags zuvor durch den Fluss ans andere Ufer schwimmen, erreichte es aber nicht. Er war zusammen mit zwei Kollegen Schwimmen. Die drei waren mit Renovierungsarbeiten an einer Saarbrücke in Mettlach beschäftigt und wollten sich nach der Arbeit im Fluss abkühlen. Ähnliche Todesfälle gab es auch in der Mosel und im Rhein (siehe Extra).
Experten warnen immer wieder davor, in Flüssen zu baden. Schwimmen sei in deutschen Flüssen zwar nicht verboten, aber aufgrund der Strömungen nicht ungefährlich, sagt beispielsweise Gerd Michler, Leiter der Wasserschutzpolizei in Bernkastel-Kues.Extra
Anfang Juni 2013 ist in Konz ein 16-jähriger Schüler in der Mosel ertrunken. Durch seinen Sprung von der Eisenbahnbrücke zwischen Igel und Konz hat er einen tagelangen Sucheinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Konz und der Taucher der Trierer Berufsfeuerwehr ausgelöst. Die Einsatzkräfte bargen seine Leiche erst eine Woche nach dem Sprung aus dem Fluss. Vor zweieinhalb Wochen hat sich im südhessischen Biebes heim im Rhein ein tödliches Familiendrama abgespielt. Ein Vater und sein Sohn sind dabei ertrunken. Der 33-Jährige hatte noch versucht, sein Kind zu retten, wurde dabei aber selbst in die Tiefe gezogen. cmk
