Kämpferin gegen das Verstummen

KENN. (kat) Dass die Sängergemeinschaft Moselland und der Männergesangverein 1913 Kenn verstummen, lässt Hilde Laux nicht zu. Zehn Jahre hat sie erfolgreich um eine Annährung der beiden Vereine gekämpft.

"Stellen sie sich vor, es ist eine Beerdigung, und kein Chor singt. Stellen Sie sich vor, eine Goldene Hochzeit wird gefeiert, und niemand singt", sagt Hilde Laux. Die 65-Jährige wohnt seit einem halben Jahrhundert in Kenn, und das Fortbestehen des Sängerkreises Moselland, dessen Vorsitzende sie ist, und das Überleben des MGV 1913 Kenn liegen ihr am Herzen. Konfliktbeladen sei das Verhältnis der beiden Singgruppen lange Zeit gewesen. Doch die Not und das Verhandlungsgeschick der aktiven ehemaligen Arzthelferin führen die beiden Chöre jetzt immer häufiger zu gemeinsamen Proben und gar Auftritten zusammen. Denn: "Trotz der Umgestaltung der Liedtexte auf moderne Stücke bleibt der Nachwuchs aus", bedauert Hilde Laux. Der MGV ist mittlerweile so zusammengeschrumpft, dass kein Stimmenausgleich mehr hergestellt ist. Seit Jahren hat die zweifache Mutter Gespräche mit Vereinsmitgliedern geführt oder Festveranstaltungen des MGV tatkräftig unterstützt. Immer mit dem Hintergedanken, dass "irgendwann eine gemeinsame Sache daraus werden könnte". "Ich weiß, dass es schwer ist, verhärtete Strukturen aufzulösen. Doch Schritt für Schritt hat es geklappt. Ich habe zwar einige Niederlagen auf dem Weg einstecken müssen, aber nie aufgegeben", sagt Hilde Laux. Letztendlich gesiegt hat die Liebe zur Musik, davon ist die engagierte Kenner Bürgerin überzeugt. Nicht nur für Musik hat sie viel übrig, auch das Wohlergehen der Senioren ist ihr wichtig. Sie managt den beliebten Seniorenkreis und reißt einmal im Monat die Kenner Senioren mit organisierten Ausflügen oder geselligen Treffen aus ihrem manchmal recht grauen Alltag heraus.

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