Kammermusik mit Geist und Kunst

KONZ. (gkl) Musik von César Franck, Carl Maria von Weber und Maurice Ravel erklang bei einer Matinee im Festsaal des Klosters Karthaus.

Das Trio Michaela Herr (Violoncello), Ketevan Ruchadze (Klavier) und der Flötist Christoph Riemenschneider, alle drei Musiker am städtischen Theater Trier, ist an der Mosel nicht unbekannt, und auch in der Erweiterung durch die Mezzosopranistin Almut Riemenschneider ist es schon in Erscheinung getreten. Für ihre Konzer Matinee hatten sich die Musiker unter dem Titel "Romantische Impressionen" einige Perlen der Kammermusik heraus gesucht. Höhepunkt der Veranstaltung war das Webersche Trio in g-Moll, dessen Schaffung den Komponisten seinerzeit mit großer Freude erfüllt hatte. Mit ebensolcher Freude verzauberten die Ausführenden ihr Publikum. Stiltreues Einfühlungsvermögen prägte die Interpretation dieses bald melancholisch-romantischen, bald spritzig-virtuosen Werkes. Von großer Souveränität zeugte die Sonate für Flöte und Klavier von Francis Poulenc. Locker und vergnügt gestaltete der stellvertretende Trierer Soloflötist seinen Part, begleitet von einer absolut sicheren Ruchadze, die im gesamten Konzert bei allen Anforderungen der ruhende, Sicherheit gebende Pol des Ensembles war. Davon profitierte auch Herr bei der Cellosonate A-Dur von César Franck. Unübersehbar konnte sich die Cellistin eines gewissen Lampenfiebers nicht erwehren, wenngleich dies von ihrem Können her nicht nötig war. Mit wunderschönem, intonationssicherem Ton gestaltete sie das Werk und ließ dessen Aussagekraft besonders im zweiten Satz leuchtend zur Geltung kommen. Mit drei Liedern von Gabriel Fauré sowie "La flûte enchantée" aus Ravels "Shéhérazade" beteiligte sich die Mezzosopranistin Riemenschneider am Konzert. Zeugten ihre Beiträge auch von einem beachtlichen Potenzial, das in ihrer Stimme steckt, so überwog eine gewisse Steifigkeit, die den positiven Gesamteindruck schmälerte. Die Sicherheit kämpfte mit der Nervosität und gewann letztendlich die Oberhand. Ein Aspekt, der für die Zukunft hoffen lässt. Mit starkem Applaus dankte das Publikum den Musikern. Das nächste Konzert im Karthauser Kloster ist ein Klavierabend mit dem Pianisten Phoenix am Freitag, 22. April, um 20 Uhr.

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