Kasel wächst nun den Hang hinauf

KASEL. Der Eigenheim-Boom in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer hält an: Nach Osburg, Mertesdorf, Pluwig und anderen Orten in und über dem Ruwertal hat nun auch Kasel sein Neubaugebiet. Am Dienstag war in dem ehemaligen Weinbergsgelände oberhalb des Dorfes der erste Spatenstich.

Allerdings handelte es sich beim Spatenstich nur um eine symbolische Handlung von Bürgermeister Bernhard Busch und Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald. Tatsächlich waren schon in den Wochen zuvor mit schwerem Gerät große Mengen an Erdreich bewegt worden. Dabei entstanden am Fuße des Neubaugebietes riesige Sickermulden für das Oberflächenwasser. Auch hat die beauftragte Firma Düpre aus Hermeskeil zusätzliche Rohr-Ableitungen an den Rändern des Areals in den Hang verlegt.Ein langer Weg der Vorbereitung

Das Thermometer pendelte um die Null-Grad-Marke, als Ortsbürgermeister Ewald am Dienstagnachmittag auf dem erst provisorisch ausgebauten ehemaligen Weinbergsweg die Gäste begrüßte. Gekommen waren zahlreiche Mitglieder des Orts- und des Verbandsgemeinderats, die an der Planung beteiligten Mitarbeiter der Verwaltung, die Planer und Vermesser sowie die Vertreter der Bau ausführenden Firma Düpre. Ewald erinnerte an den langen Weg, den man bis zum Baubeginn hatte zurücklegen müssen. Dezent deutete er dabei auf Böen und Turbulenzen hin, die das Projekt einst durchrüttelten - insbesondere bei den Bemühungen der Ortsgemeinde, das Bauland für die Erschließung aufzukaufen. "Wegen der hohen Erwartungshaltung der 48 Grundstückseigentümer war es schwer, alle unter einen Hut zu bekommen", so Ewald. Doch vergessen seien nun die vielen Stunden der Überzeugungsarbeit, die er in den vergangenen Jahren habe leisten müssen. Am 24. November 2003 sei vom Ortsgemeinderat dann der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst worden. Nach der Anhörung von rund 50 Trägern öffentlicher Belange habe der Plan am 9. Juli 2004 seine Bestandskraft erhalten. Auch Bürgermeister Busch erinnerte an die lange Vorarbeit, die notwendig war, um das Projekt nach dem in der VG Ruwer bewährtem Muster auf den Weg zu bringen. Der Verwaltungschef meinte damit das in Osburg, Pluwig und anderenorts schon erprobte Verfahren bei Neubaugebieten: Die Ortsgemeinde kauft das Bauland vor der Erschließung zunächst selbst auf, um es später zu erschwinglichen Preisen an meist junge Familien aus dem Dorf oder aus dem Umland abgeben zu können.Einheimische zahlen 84 Euro pro Quadratmeter

Erforderlich sind dazu oft zähe Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, die durchaus eigene und nicht selten übertriebene Preisvorstellungen haben. Nach Angaben von Thomas Lang, Planungsbüro BKS, sind zunächst 22 Baugrundstücke geplant. Die bebaubare Fläche hat einen Umfang von rund 16 900 Quadratmetern. Der Quadratmeter-Vorzugspreis für junge Familien aus dem Ort wird bei 84 Euro liegen. Andere sollen etwa 95 Euro zahlen. Als Erschließungsstraße dient der für den Ausbau geplante ehemalige Weinbergsweg. Bei Bedarf kann das Gebiet später auch "in die Breite" erweitert werden. Sorge, auf den erschlossenen Grundstücken "sitzen zu bleiben", haben die Kaseler nicht. Ortsbürgermeister Ewald: "Bisher sind schon zwölf Bauplätze an Familien aus dem Dorf verkauft worden."

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