Kassenloch nicht hausgemacht

KASEL. (f.k.) Erneut musste der Gemeinderat Kasel in den sauren Apfel beißen: Wie schon im Vorjahr beschloss er notgedrungen einen Haushalt, der unter dem Strich eine deutliche rote Zahl aufweist.

Einleitend erläuterte Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald die ungünstige Finanzentwicklung der Gemeinde: Seit 2002 weise der Kaseler Verwaltungshaushalt einen stetig steigenden Fehlbedarf aus. 2003 habe er noch 330 000 Euro betragen, für 2004 sei mit einem Minus von rund 385 000 Euro zu rechnen. Ewald: "Die Gründe dafür sind nicht hausgemacht. Die Verschlechterung ergibt sich in erster Linie aus verminderten Steuereinnahmen und aus einem Einbruch bei den Schlüsselzuweisungen, die sich von rund 58 000 Euro im Jahre 2003 auf nun rund 8000 Euro vermindern. In dieser Situation können aus dem Verwaltungshaushalt nur noch die Pflichtausgaben bedient werden." Ein sehr beachtliches Volumen weist hingegen der Kaseler Vermögenshaushalt auf, der mit rund 1,8 Millionen Euro abschließt. Investitionsschwerpunkte in 2004 sind die Fortsetzung der Bürgerhausneugestaltung und die Erschließung des Baugebietes "Neuwiese". Zum Ausgleich des Vermögenshaushaltes ist eine Neuverschuldung von rund 599 000 Euro erforderlich. Dieser Kreditbedarf kann jedoch im Laufe dieses Jahres durch den Verkauf von Baugrundstücken reduziert werden. Sachbearbeiter Franz Becker erläuterte die veränderte Berechnungsgrundlage, die zu einer Verminderung der Schlüsselzuweisung geführt hatte. Erfreulich für die Kaseler Bürger sei, so Becker, dass die Haushaltssatzung in 2004 keine Steuererhöhung vorsehe. Nach der Klärung einiger Einzelfragen - wobei auch die Erhöhung der Verbandsgemeinde-Umlage zur Sprache kam - wurden Haushaltsplan und Haushaltssatzung einstimmig in der als Entwurf vorgelegten Form verabschiedet.

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