Kauflust unter Wechselbädern

SCHWEICH. Mehrere Tausend Besucher nutzten am Wochenende die Gelegenheit zum sonntäglichen Einkaufsbummel in Schweich. Noch größer als in den Jahren zuvor präsentierte sich das Angebot an den Schweicher Markttagen, die wieder verbunden waren mit einem verkaufsoffenen Sonntag des örtlichen Einzelhandels.

In normalen Zeiten gilt Schweich nicht als Ort, der unter besonderen Parkplatzproblemen leidet. Doch am verkaufsoffenen Sonntag sieht dies anders aus - fast alle Stellflächen rund um den Ortskern sind belegt. Glück und Geduld sind gefragt. Nach kurzem Fußweg erreicht der Besucher dann die Schweicher "Fußgängerzone": Brücken- und Richtstraße sowie Teile der innerörtlichen Querstraßen sind für den Verkehr gesperrt. Schon seit Freitag im Besitz der Fußgänger ist das Umfeld des Rathauses, wo auch das Fest der Römischen Weinstraße im wörtlichen Sinne über die Bühne geht. In freundlicher Konkurrenz

Ab Sonntagnachmittag gehören die gesperrten Straßen und Plätze den reisenden Marktbeschickern mit ihren bunten Verkaufsständen. Sie werden bis Montag in freundlicher Konkurrenz zu den Geschäften des örtlichen Einzelhandels stehen. Das Angebot der "Ambulanten" reicht von Bekleidung über Werkzeug und Gartenbedarf bis hin zu Bio-Kost und kunstgewerblichen Produkten. Die Einschätzungen der Händler über die ersten Stunden des Markttages fallen unterschiedlich aus. Einige klagen, andere zeigen verhaltenen Optimismus. Aber richtig zufriedene Marktbeschicker hat der TV noch nie auf einer solchen Veranstaltung angetroffen. Das Klagen gehört hier offenbar zum Handwerk. Die Tüten, Päckchen und Gegenstände, die von den Besuchern durch das Gedränge auf den Straßen balanciert werden, zeigen jedenfalls, dass die meisten als potenzielle Käufer und nicht nur als Schaulustige in die Mittelmoselstadt gekommen sind. Da stören auch die ständigen Wechselbäder mit heftigen Regenschauern und hellem Sonnenschein nicht. Nicht über mangelnden Umsatz kann ein holländischer Blumenhändler auf der Brückenstraße klagen, der die Ware von seinem LKW herunter in schönster Marktschreier-Manier anpreist und absetzt - Verkauf mit Showeffekt. Gegenseitig das Geschäft belebt

Auch der örtliche Einzelhandel zieht am Abend eine positive Bilanz. Manfred Diederich vom Gewerbeverband: "Die Resonanz der Geschäftswelt war mehr als erfreulich. Wir hatten so viele Stände wie lange nicht mehr auf den Straßen und einen Kundenzustrom, von dem auch unser Handel profitierte." "Die Stände sind für uns keine Konkurrenz, sondern wirken geschäftsbelebend", sagt kurz vor Schluss auch Elfriede Konder, die an der Brückenstraße ein Kindermodengeschäft betreibt. Sie fände es sogar gut, wenn in Schweich jährlich vier Markttage angeboten würden.

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