Kein Anlass zur Entwarnung

KONZ. Im Oktober fand am Gymnasium Konz wieder ein Schulranzen-Gewichtstest der Landesärztekammer statt. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Resümee: Die Situation hat sich gebessert. Zur Entwarnung gibt es allerdings keinen Grund.

Wer Schüler ist, hat manchmal schwer zu tragen. Nicht nur an schlechten Noten, unangenehmen Lehrern und unverträglichen Kameraden, sondern auch an so profanen Dingen wie dem Schulranzen. Der ist nämlich bei den allermeisten entschieden zu schwer. Seit 2003 sorgt ein "Schulranzen-Tüv" der Landesärztekammer am Gymnasium Konz dafür, dass schwere Lasten auf den Schülerrücken immerhin auffallen. Wenn das Gewicht des Ranzens zehn Prozent des Körpergewichts übersteigt, ist zumindest Vorsicht geboten. Aufgrund der problematischen Ergebnisse hatte die Schule schon in den letzten Jahren Gegenmaßnahmen eingeleitet, hatte abschließbare Fächer zur Verfügung gestellt und Lehrbücher angeschafft, die in den Fachräumen verbleiben können. Im Ergebnis der jüngsten Untersuchung vom Oktober 2005 schlagen sich diese Maßnahmen deutlich nieder. Den Zehn-Prozent-Grenzwert übersteigen die meisten Ranzen dennoch beträchtlich. Untersucht wurden die Tornister der Jahrgangsstufen fünf und sechs, insgesamt 214 Schülerinnen und Schüler. Davon tragen 31 (15 Prozent) mehr als das Doppelte des zulässigen Gewichts herum, bei 30 (14 Prozent) sind es mehr als 75 Prozent, bei 42 Schülerinnen und Schüler (20 Prozent) sind es mehr als 50 Prozent, bei 46 (21 Prozent) mehr als 25 Prozent und bei 45 (21 Prozent) mehr zwischen zehn und 25 Prozent Übergewicht. Nur 20 Ranzen (neun Prozent) liegen unter dem Grenzwert. Damit liegen die Werte deutlich unter denen von 2004. Damals hatten noch 21 Prozent der Schüler Ranzen, die doppelt so schwer waren wie zulässig, und nur fünf Prozent lagen unter dem Grenzwert. Kerstin Röhlich-Pause vom Schulelternbeirat bezeichnete das Resultat denn auch als Verbesserung, zeigte sich indessen nicht wirklich zufrieden. Es gebe keinen Grund, sich zurückzulehnen. Mittlerweile hat der Beirat die Anschaffung zusätzlicher Böden für die Klassenschränke beschlossen, um den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu geben, mehr Bücher in der Schule zu deponieren. Außerdem richtet Röhlich-Pause an die Eltern den Appell, selber die Ranzen zu kontrollieren und alles Überflüssige zu entfernen. Mit der Bitte, möglichst die Benutzung von Büchern rechtzeitig anzukündigen, appelliert die Schuleltern-Sprecherin auch an die Lehrer. Auch im kommenden Jahr wird wieder ein Schulranzen-Tüv am Gymnasium Konz stattfinden. An dessen Ergebnissen wird sich ablesen lassen, ob die Appelle gefruchtet haben.

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