Kein Baugebiet für Trassem

TRASSEM. Das Thema Neubaugebiet "Perdenbacher Gewann" ist vom Tisch. Trotz Appell von Ortsbürgermeister Wolfgang Benter an den Gemeinderat, sich für das Baugebiet zu entscheiden, stimmte das Gremium gegen die Beschlussvorlage.

Über die Ausweisung eines Neubaugebietes in der "Perdenbacher Gewann" sollte abgestimmt werden. Vorsichtshalber sah die Tagesordnung bereits "grundsätzliche Beratungen" vor. Doch dazu kam es nicht. Ortschef Wolfgang Benter appellierte mit Nachdruck an die Ratsmitglieder, im Hinblick auf ihr Votum von "parteitaktischen Tänzchen" abzusehen und "zum Wohl des Bürgers" zu entscheiden. Eine ablehnende Haltung trage zum Stillstand der Entwicklung des Ortes bei. Doch der Antrag auf Ausweisung des Baugebietes wurde abgelehnt. Er habe das befürchtet, sei jedoch nicht überrascht, kommentierte Wolfgang Benter. Um dem Erklärungsnotstand gegenüber den Bürgern zu begegnen, wolle man Bürgerversammlungen zum Thema abhalten. Für reichlich Gesprächsstoff in Trassem sorgte in der jüngeren Vergangenheit die vereinfachte Änderung des Bebauungsplans "Südlich der Schulstraße." In einer Sitzung Ende Januar hatten die Gemeindeväter beschlossen, auf einen dritten Zuweg zum geplanten Spielplatz im Neubaugebiet "Sonnenweg" zu verzichten. Die angeführten Gründe: Unkalkulierbare Gefahren durch eine "treppenähnliche" Konstruktion auf dem Zuweg zwischen zwei Häusern und Kosten in Höhe von schätzungsweise 20 000 Euro. Mehrere Anwohner hatten Einwände gegen die Herausnahme des Weges aus der Planung erhoben. Der dennoch gefasste Beschluss stellte sich am Ende als ungültig heraus, da ein Ratsmitglied trotz Befangenheit an der Abstimmung teilgenommen hatte. Die Folge: Der Beschluss musste erneut gefasst werden und der Antrag scheiterte wieder. Weiterer Tagesordnungspunkt: Der Bau eines Verkehrskreisels auf der Bundesstraße 407 im Mündungsbereich Landesstraße 133. "Die Sicherheit der Trassemer liegt der SPD-Fraktion sehr am Herzen." Fraktions-Kollege Erich Steinmetz sah weitere Probleme bei einem "überfahrbaren" Kreisel: Eventuell sei der Radius des "Mini-Kreisels" zu klein, um auch dem Schwerlastverkehr, der seit Einführung der Autobahnmaut stark zugenommen habe, gerecht werden zu können. Eine Expertenkommission müsse prüfen, ob das die optimale Lösung sei. Erich Weber (FWG) bezweifelte, "dass überhaupt genug Platz für einen Kreisel vorhanden ist". "Heute ist nicht das Wie und Wann, sondern das Ob zu klären", schloss Wolfgang Benter die Debatte. Der Rat einigte sich auf die Erweiterung der Beschlussvorlage um "eine Maßnahme zur Sicherheit für die Fußgänger". Einstimmig folgte der Beschluss.

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