Keine Aufträge - zahlungsunfähig

TAWERN. Die Hoch- und Tiefbaufirma Löw hat wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Von drohender Arbeitslosigkeit betroffen sind 40 Mitarbeiter.

Mittlerweile sei die vorläufige Verwaltung des Firmenvermögens angeordnet worden, erklärt die Präsidentin des Amtsgerichts, Jutta Terner, gegenüber dem Trierischen Volksfreund . Der Eigenantrag der Firma sei wegen Zahlungseinstellung gestellt worden. Derzeit seien keine liquiden Mittel vorhanden. Nun müsse die Insolvenzverwalterin prüfen, ob die Firma zu retten sei.Die Mitarbeiter (38 Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte) seien am Mittwoch in einer Betriebsversammlung über die Lage informiert worden. Ihre Gehälter übernehme jetzt für drei Monate das Arbeitsamt."Extrem viel Pech war im Spiel"

"Keine Aufträge", bringt Firmenchef Lutz Geuting den Grund für den Insolvenzantrag auf einen knappen Nenner, die Löhne nicht mehr zahlen zu können. "Wir sind eingestellt auf Aufträge der öffentlichen Hand. Für dieses Jahr haben wir ein Volumen von 55 Millionen Euro kalkuliert, eine Million haben wir bekommen", sagt der 60-Jährige.Extrem viel Pech sei mit im Spiel gewesen: "Bei Aufträgen über zwölf Millionen Euro waren wir stets an zweiter Stelle bei der Submission. Manchmal war unser Angebot nur tausend Euro höher."Nach der Begutachtung durch einen Wirtschaftsprüfer habe sich die seit 1952 bestehende Firma aus Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern zu dem bitteren Gang entschlossen. "Wir können unsere Leute doch nicht im Regen stehen lassen", sagt Geuting, "uns blieb keine andere Wahl, als die Reißleine zu ziehen. Ohne Aufträge geht nichts mehr".Der Betrieb gehe vorläufig weiter, aber mehr als die Restabwicklung von Baustellen sei vorläufig nicht drin - "Arbeit für vielleicht sechs Wochen".Trauriger Höhepunkt: 24 Stunden nach dem Gang zum Amtsgericht habe eine Submission ergeben, dass die Firma bei einem 1,5 Millionen-Auftrag günstigster Bieter sei. Ob der Auftrag noch zu retten ist, sei fraglich, "aber wir werden es versuchen".Hilfe von den Banken? "Im Rating-Verfahren sind wir gut beurteilt worden", sagt der Firmenchef. Nun stellt sich für ihn die Frage nach der Risikobereitschaft der Kreditinstitute - auch vor dem Hintergrund, dass die Aussichten derzeit nicht die Besten seien und Aufträge zu kostendeckenden Preisen kaum zu bekommen seien.

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