Keine Ruhe im Ruhestand

SAARBURG. (so) In seinem Forstgebiet war Klaus-Peter Bell, besser bekannt als "Förster Bell", in den vergangenen 30 Jahren eine Institution. Jetzt hat er sich jetzt in den Ruhestand verabschiedet.

 Landrat Richard Groß (links) und Bürgermeister Werner Angsten (rechts) finden anerkennende Worte zum Abschied von Klaus-Peter Bell.Foto: Sandra Overwin

Landrat Richard Groß (links) und Bürgermeister Werner Angsten (rechts) finden anerkennende Worte zum Abschied von Klaus-Peter Bell.Foto: Sandra Overwin

In Förster Bells Beritt können fast alle Kinder und Pfadfinder mit seinem Namen etwas anfangen. Junge Menschen an den Lebensraum Wald und seine Geheimnisse heranzuführen, hat Bell immer besonders viel Spaß gemacht. "Mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun zu haben, war eine schöne Facette meiner Arbeit", blickt er zurück."Er musste nie geschoben werden"

Auch den Bürgermeistern seines Forstes ist er bestens bekannt. Besonders der Windwurf 1990, bei dem ein Orkan tausende von Bäumen mit sich riss, ist allen noch in lebendiger Erinnerung. Bell hat sich damals durch den Bau einer Nasslageranlage und intensive Mitarbeit hervorgetan. "Er musste nie geschoben werden, sondern hat sich immer aus eigenem Antrieb bewegt und seine vielen Ideen in die Tat umgesetzt", lobte Landrat Richard Groß anlässlich Bells Abschiedsfeier. "Er hat immer zugepackt und die Kommunen tatkräftig unterstützt", meinte auch Werner Angsten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell, deren Gebiet dem Forstbereich entspricht, für den Bell in den vergangenen neun Jahren zuständig war. Als Bell 1977 seinen Dienst in Saarburg antrat, hieß das Gebiet noch Saarburg-Ost und umfasste weitere Teile an Saar und Mosel, reichte dafür aber nicht so weit in den Hochwald. Auch im Ruhestand wird Bell weiter für seinen Wald da sein. "Im Freilichtmuseum Roscheider Hof werden wir ein Waldmuseum einrichten, ich werde mich der Denkmalpflege widmen und eine Chronik über den Wiltinger Gemeindewald schreiben", zählte Bell nur ein paar wenige seiner Pläne auf. Er will sich mehr um seine Familie kümmern und - ganz nebenbei - Kunstgeschichte studieren. "Um die Geschichte der Forstwirtschaft noch besser zu verstehen", wie er sagt. Bell wurde 1941 als drittes von vier Kindern in Koblenz geboren. Sein Vater war Forstmeister und außer ihm selbst wählte auch noch einer seiner Brüder den gleichen Beruf. In Göttingen und München studierte Bell Forstwissenschaft. 1971 übernahm er im Alter von 29 Jahren das Forstamt in Neuerburg. 1977 übernahm Bell dann als "Kompromisslösung" zwischen Stadt- und Landleben das Forstamt in Saarburg. Sein Nachfolger, Helmut Lieser aus Kordel, wird den Job zunächst bis Ende des Jahres kommissarisch übernehmen. Anfang 2004 steht die Fusion der Forstämter Saarhochwald und Saarburg an und damit Veränderungen in der personellen Struktur.

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