Keine Senioren am Saarufer

Aus dem geplanten Senioren-Pflegeheim am Saar-Ufer wird vorläufig nichts. Nachdem so gut wie keine Resonanz auf das vom Schillinger Unternehmer Wolfgang Schäfer erstellte Konzept kam, hat der Geschäftsführer der "Ifa" GmbH seine Idee zurückgezogen.

Saarburg. Fast exakt auf den Tag vor einem Jahr schilderte Wolfgang Schäfer, Geschäftsführer der "Ifa", Gesellschaft für Immobilien aus Schillingen, im Gespräch mit dem TV seine Planungen für ein Senioren-Pflegeheim an einem der denkbar schönsten Standorte in Saarburg.

Auf einer Fläche von knapp 1900 Quadratmetern, zwischen dem Anwesen "Villa Keller" und dem "Saarhotel Jungblut", wollte Schäfer den Altenwohnsitz mit exklusivem Blick auf die Saar errichten. Die brach liegende Grün-Fläche hatte Schäfer vor zehn Jahren erworben. Vor einigen Jahren hatte er dort schon einmal ein ähnliches Objekt geplant. Der damals vorgesehene Betreiber habe jedoch die Verträge nicht erfüllen können, und so sei die Planung zurück in die Schublade gewandert. Der Bebauungsplan von Juni 2002 ist indes bis heute gültig.

Geplant als Anlage-Modell



Im zweiten Anlauf machte sich Schäfer, der demnächst in Trier den heruntergekommenen Gebäudekomplex an der Ecke Neustraße/Kapuzinergasse zu einem exklusiven Wohn- und Geschäftshaus umbaut (der TV berichtete), vor mehr als einem Jahr an eine erneute Planung für eine Senioren-Unterkunft am Saar-Ufer.

Dieses Mal mit anderem Konzept. Als Anlage-Modell war das Projekt geplant.

"Ziel war, Kleinanleger davon zu überzeugen, sich bei den Appartements einzukaufen und eine Rendite von fünf Prozent einzustreichen", beschreibt Schäfer. Die "Seniorenresidenz Saarburg" sollte 65 Ein- und Zweibett-Appartements und 83 Pflege-Plätze vorhalten. Für die bauliche Seite hatte Schäfer das Berliner Architekturbüro Feddersen ins Boot geholt.

Die "Ifa" GmbH hätte als Projektentwickler und Bauträger neun Millionen Euro investieren wollen. Mit dem Nürnberger Altenheim-Spezialisten "Terraconsult" war bereits ein Betreiber-Vertrag über 25 Jahre geschlossen worden. Den hat Schäfer nach eigener Auskunft aufheben können, nachdem er merkte, dass das Projekt nicht zog.

Die Vermarktung hatte er der Volksbank Saarburg übertragen. "Bei einem Info-Abend Ende November 2007 waren 120 Interessierte da", berichtet Schäfer.

Ein halbes Jahr später habe es lediglich zwei konkrete Anfragen gegeben. Aus diesem Grund habe er das Projekt in dieser Form inzwischen "zu den Akten gelegt". "Die Idee war super", ist Schäfer nach wie vor überzeugt. "Der Punkt ist, dass die meisten wohl dachten, dass sei eine Seniorenresidenz mit betreuenden Pflege-Angeboten."

Dass aus der Planung nichts geworden ist, bedauert Schäfer, sieht es aber relativ gelassen. "Ich habe auf ein Konzept gesetzt, das ich nicht am Markt platzieren konnte. Das ist unternehmerisches Risiko." Für die ungenutzte Fläche am Saarufer gebe es noch kein neues Konzept. Er denke darüber nach, eventuell dort eine Seniorenresidenz in anderer Form zu errichten.

Konkret sei jedoch bislang nichts. "Dinge brauchen manchmal ihre Zeit. Unter Druck solche Projekte umzusetzen, ist ungesund."

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