Keine Spur von Glaubensmüdigkeit

SCHWEICH/MEHRING. Der Weltjugendtag 2005 begeistert nicht nur in Köln die Menschen: 85 junge Gäste aus Frankreich besuchten an den "Tagen der Begegnung" Mehring und Schweich, um ihre deutschen Nachbarn kennen zu lernen. Der Ausflug wurde zu einem Fest der Völkerverständigung.

"Vive la France" (Es lebe Frankreich) - nicht selten war dieser Ausruf in den beiden Gastgeberpfarreien Mehring und Schweich zu hören. Der Besuch der französischen Gäste während der "Tage der Begegnung", dem Vorprogramm zum Weltjugendtag in Köln, übertraf die Erwartungen der Teilnehmer. 85 Besucher aus dem Bistum Beauvais

Aus dem Bistum Beauvais nördlich von Paris waren 85 Jugendliche und Geistliche an die Mosel gekommen, um dort mit den Menschen zu feiern und ihre Kultur kennen zu lernen. Die beiden Organisationsteams der Pfarreien hatten ihre Gäste unterschiedlich untergebracht: Während die Mehringer Besucher bei Gastfamilien lebten, campierten die Schweicher Gäste auf Feldbetten in der Bodenländchenhalle. Ein vielfältiges Programm diente dazu, sich gegenseitig besser kennen zu lernen. So besuchten die Franzosen, stets begleitet von einheimischen Jugendlichen, soziale Einrichtungen wie ein Altenheim und das Rote Kreuz und nahmen am Programm des Trierer Bistums mit dem Musical "Rachel" als Höhepunkt teil.Gebete und Lichterprozession

Mit vielen Messen, Taizé-Gebeten, einer Wallfahrt nach St. Matthias in Trier und einer Lichterprozession stand der Pilgercharakter der Reise im Vordergrund. Ein Gottesdienst täglich und dazu mehrere Andachten wurden nicht als lästige Pflicht empfunden, sondern mit großem Eifer, viel Gesang und Gebet zelebriert. Die große Motivation der Gäste und ihr ansteckender Glaubenseifer war für viele Einheimische ein besonderes Erlebnis, von dem der Schweicher Pastor Edwin Priem anschließend schwärmte: "Ich habe noch nie so lebendige Gottesdienste erlebt." Bei vielen Aktivitäten, ob nach dem Essen oder beim Lagerfeuer, sangen und feierten die Franzosen gemeinsam mit ihren Gastgebern. "Die große Heiterkeit und der starke Gemeinschaftssinn haben bei uns großen Eindruck hinterlassen”, bilanzierte der Mehringer Pastor Matthias Struth. Unter großem Beifall seiner Landsleute lobte der mitgereiste Bischof von Beauvais, Jean-Paul James, die große Gastfreundschaft der Moselaner: "Wir Franzosen sind sehr berührt von eurem herzlichen Empfang." Dann hieß es für die Gruppe aus Frankreich, nach einem herzlichen Abschied an der Mosel nach Köln weiterzureisen - allerdings nicht ohne Kostproben des Mehringer Medardus-Pfarrweines einzupacken. In fünf Tagen sind sich junge Menschen aus zwei Ländern näher gekommen und haben viel voneinander gelernt.

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