Keine öffentlichen Grünflächen im Moselvorland

SCHWEICH. (f.k.) Der Stadtrat Schweich hat die Zielgerade erreicht. Ein Schwerpunkt in der letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen war der Bebauungsplan "Moselvorland".

Die Zukunft des Moselvorlandes mit Hafen, Turm und Campinganlagen gehört in Schweich zu den Dauerthemen. Das städtische Gelände ist bis auf eine kleinere Parzelle neben der B 53 an den Betreiber des Campingplatzes und Yachthafens verpachtet. Auf seinem eigenen Gelände an der B 53 hat der Pächter eine Gewerbehalle mit Booten und Wassersportbedarf errichtet. Ungenehmigte Aufschüttungen dort führten in der Vergangenheit zu Rechtsstreitigkeiten. Mit einem veränderten Bebauungsplan "Moselvorland" will die Stadt das touristisch bedeutsame Areal nun wieder in ruhiges Fahrwasser bringen. Bürgermeister Vitus Blang: "Wenn 2007 der Pachtvertrag ausläuft, müssen wir mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan in die Verhandlungen gehen." Um dafür eine Grundlage zu schaffen, war der Trierer Diplomingenieur Hans-Peter Stolz mit der Planung des Areals beauftragt worden. Das Ergebnis ist dann den Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme vorgelegt worden - darunter der Landkreis, die Planungsgemeinschaft Region Trier, Katasteramt und einige mehr. Die Stellungnahmen sind in einem 13 Seiten starken Papier zusammengefasst, das in der Sitzung von Städteplaner Stolz erläutert und von den Ratsmitgliedern Punkt für Punkt beraten und beschlossen werden musste. Kritischster Punkt war die von der SPD-Fraktion favorisierte Ausweisung von öffentlichen Flächen, deren Für und Wider zu einer über einstündigen Debatte führte. Während der umzäunte Campingplatz heute bis an den Moselradweg am Ufer reicht, sollte er nach dieser Planung zurückversetzt werden, so dass ein etwa 30 Meter breiter Streifen zur allgemeinen öffentlichen Nutzung entstanden wäre. Eine ähnliche Fläche war oberhalb des erweiterten Hafenbeckens vorgesehen. Widerstand gegen die Einschränkung des Campingplatzes leistete die CDU-Fraktion. Begründung: Schweich besitze heute schon genügend öffentliche Grünflächen, die kaum noch gepflegt werden könnten. Außerdem werde durch die Zurücknahme des Campingplatzes der "Tod eines gut gehenden Freizeitgeländes" eingeleitet. Auch der von der FWG vorgeschlagene Kompromiss, den "öffentlichen" Streifen auf 15 Meter zu beschränken, fand keine Mehrheit. Ergebnis: Erweiterte öffentliche Flächen im Moselvorland wird es nicht geben. Einstimmig abgelehnt wurde der Plan, im südlichen Bereich des Geländes ein Wohnmobilgelände einzurichten. Stattdessen soll diese Fläche neben der Brücke ausgewiesen werden. Zugelassen wurden der Bau zweier Dienstwohnungen auf dem Privatareal des Platzbetreibers. Der von ihm beantragte Boots-Hallenbau soll der Optik wegen eine Traufhöhe von sechs Metern nicht überschreiten. Durch die Ratsbeschlüsse kann der Bebauungsplan "Moselvorland" nun in die Offenlage gehen. Der erste Schritt zu seiner Rechtskraft ist getan. Beschlossen wurde auch der auf 125 000 Euro veranschlagte Teilausbau des Birkenwegs. Vor der Umgestaltung werden die Verbandsgemeindewerke Schweich und die Stadtwerke Trier dort ihre Versorgungsleitungen sanieren. Dafür wollen sie sich mit 45 000 Euro beteiligen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort