Kelsen als Paradebeispiel

Merzkirchen. Mit einem ganzen Maßnahmenbündel will die Gemeinde die Dorferneuerung voranbringen. Mit der Anerkennung als Investitions- und Schwerpunktgemeinde will man zusätzliche Fördermittel aus dem Dorferneuerungs-Programm (DEP) auf den Saargau holen.

Als Musterbeispiel für gelungene Dorferneuerung führt Ortsbürgermeister Martin Lutz gerne den Ortsteil Kelsen an: "Hier haben alle Beteiligten an einem Tisch gesessen und beraten. Im Zuge der Erneuerung der Kreisstraße wurde der gesamte Ort saniert, die Kanalisation erneuert und zahlreiche private Hofflächen neu gestaltet." Ein schönes Ergebnis der Bemühungen war ein zweiter Platz beim Kreisentscheid "Unser Dorf soll schöner werden" und der 4. Platz im Bezirkswettbewerb. Hilfe für private Bauherren

Auch Einzelmaßnahmen wie der Umbau einer Scheune in Rommelfangen und die Gestaltung des Kapellenvorplatzes in Körrig wurden mit Dorferneuerungsmitteln gefördert. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat einen Antrag auf Anerkennung als Investitions- und Schwerpunktgemeinde im Rahmen des DEP gestellt. Damit erhoffen sich die Gemeindevertreter höhere Zuschüsse und schnellere Umsetzung der geplanten Schritte. Mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen sollen die einzelnen Ortsteile aufgewertet werden. So will man den Vorplatz der Rommelfanger Kapelle im Rahmen des Kreisstraßenausbaus neu gestalten. Die Verbandsgemeinde beabsichtigt, die ehemalige Dorfgefrieranlage in Dittlingen zu einem Feuerwehrgerätehaus umzubauen. Entsprechende Pläne sind bereits vorhanden. Die Gemeinde will dann den Platz um das Gebäude neu anlegen. Die alte, brüchige Friedhofsmauer in Körrig muss saniert werden. Ein benachbartes Haus hat die Gemeinde bereits aufgekauft und abgerissen. Hier entsteht nun ein neuer Friedhofseingang sowie ein Vorplatz. Eine weitere Maßnahme wird die Renaturierung des Körriger Baches sein, der bisher in Kanalrohren durch das Neubaugebiet "Großwies" läuft. Mehrere kleine Tümpel sollen als Regenrückhalte-Becken angelegt werden. Schließlich sollen zwei Brunnen im Ortsteil Portz restauriert werden. Zudem hat der Gemeinderat beschlossen, die Pfarrgemeinde Merzkirchen bei der Gestaltung des Kirchenumfeldes zu unterstützen. Rund 390 000 Euro sind für diese Maßnahmen veranschlagt. "Wann diese Vorhaben in die Realität umgesetzt werden, kann man heute noch nicht sagen", gibt Ortsbürgermeister Lutz zu bedenken, "die Schwerpunktförderung läuft sechs Jahre. Wenn wir den Zuschlag bekommen, schaffen wir es vielleicht bis dahin". Neben dem Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde hat der Gemeinderat das Investitionsprogramm für die kommenden vier Jahre beschlossen. Ganz oben auf der Wunschliste steht der Ausbau der Gemeindestraßen im Ortsteil Portz. Ähnlich wie in Kelsen sollen hier Straßen und Kanäle saniert werden. Im Rahmen des DEP können die Bürger ihre privaten Hofflächen umgestalten. "Die Beratung der Anwohner durch ein Ingenieurbüro ist kostenlos. Sie können sich einen Plan erstellen lassen, die Kosten werden ermittelt und Fachleute helfen bei der Beantragung von Zuschüssen und Genehmigungen", preist Martin Lutz die Vorteile des DEP. Zudem würden die Einwohner an allen Entscheidungen beteiligt. In einer Bürgerversammlung im Herbst will der Ortsbürgermeister die Portzer umfassend informieren. Im kommenden Jahr sollen in Körrig die Baumaschinen anrücken und mit dem Vorstufenausbau zum Baugebiet "Großwies" beginnen. Große Bedeutung misst Ortsbürgermeister Martin Lutz der Flurbereinigung bei: "Seit Mai 1999 werden die Flächen in der Gemeinde neu vermessen und ein neues Kataster erstellt." Im Rahmen der Vermessung würden größere landwirtschaftliche Nutzflächen zusammengelegt, was für die Landwirtschaft von großer Bedeutung sei. Weiterhin soll der Jugendtreff am Portzer Jugendheim gebaut werden. Morgen auf "Trier-Saarburg - ganz nah": Serrig ist eine der wenigen Gemeinden, die nicht unter chronischem Geldmangel stöhnen.

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